FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Montag anfängliche Gewinne nicht halten können. Gegen Mittag fiel der richtungweisende Euro-Bund-Future um 0,09 Prozent auf 158,59 Punkte zurück. Am Morgen hatten Bundesanleihen noch Zulauf erhalten, nachdem das reformkritische Linksbündnis Syriza am Wochenende die griechischen Parlamentswahlen für sich entscheiden konnte. Der Wahlsieg lässt harte Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern erwarten.

Die Reaktionen an den Finanzmärkten fielen jedoch besonnen aus. In Griechenland gerieten Aktien und Staatsanleihen zwar unter Druck. Im restlichen Euroraum war von großer Verunsicherung aber wenig zu sehen. Analysten verwiesen auf Sicherheitsnetze wie den Rettungsschirm ESM, die Bankenunion und die Rückendeckung der Europäischen Zentralbank (EZB). Außerdem habe sich die wirtschaftliche Lage in einst stark angeschlagenen Ländern wie Spanien, Portugal und Irland gebessert.

Zusätzliche Entwarnung kam vom Ifo-Geschäftsklima. Das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft hellte sich im Januar zum dritten Mal in Folge auf und zeigt damit eine konjunkturelle Wende zum Besseren an. Bankvolkswirte nannten vor allem die stark gefallenen Ölpreise und den schwachen Euro als Grund. "Die guten Nachrichten für die Unternehmen dürften auch in den kommenden Monaten noch anhalten", kommentierten die Volkswirte von der DekaBank./bgf/fr