10.03.2015 19:24:29

Coeure: Eurosystem kaufte am Montag öff. Anleihen für 3,2 Mrd EUR

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Eurosystems liegen bei ihrem Anleihekaufprogramm nach Aussage von EZB-Direktor Benoit Coeure im Plan. Coeure äußerte sich bei einer Anleihekonferenz in Frankfurt am Main zuversichtlich, dass die Zentralbanken auch künftig genug Papiere zum Ankauf am Markt vorfinden werden und prognostizierte für die nächsten Monate einen weiteren Rückgang der Marktzinsen. "Die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken des Euroraums haben an diesem Tag öffentliche Anleihen für 3,2 Milliarden Euro gekauft", sagte Coeure unter Verweis auf den Programmstart am Montag.

   Damit sind die Zentralbanken seiner Ansicht nach gut aufgestellt, um das Ziel des QE-Programms, einen Ankauf von Anleihen für 60 Milliarden Euro monatlich, zu erreichen. Coeure verwies darauf, dass die Zinsen gleich am ersten Tag der Ankäufe gefallen seien. Er nannte als Beispiel den Rückgang der Renditen zehn- und 20-jähriger Staatsanleihen Frankreichs und Spaniens um 14 bis 19 bzw. 17 bis 34 Basispunkte. "Erfahrungen mit früheren QE-Programmen zeigen, dass die Zinsen in den kommenden Monaten weiter sinken werden", sagte der Franzose.

   Dass den Zentralbanken die Anleihen ausgehen könnten, glaubt Coeure nicht. Es gebe einen Unterschied zwischen einem Mangel und einer Verknappung von Papieren, sagte der EZB-Direktor. Knapp dürften Papiere am ehesten in den längeren Laufzeiten werden und das würde den angestrebten ökonomischen Einfluss des QE-Programms verstärken.

   Einer zu argen Verknappung wirkt laut Coeure auch die Tatsache entgegen, dass sich die Zielgröße des QE-Programms nicht auf den Nominalwert der anzukaufenden Papiere, sondern auf den tatsächlichen Kaufpreis bezieht. "Der gewogene Durchschnittspreis im Segment von zwei bis 30 Jahren liegt deutlich über par", sagte Coeure.

   Nach Aussage des EZB-Direktors werden die Zentralbanken versuchen, besonders sensible Marktbereiche zu schonen. So werde man sich nach Möglichkeit bei Papieren zurückhalten, die "cheapest to deliver" seien und die Basis von Future-Kontrakten bildeten. Gleiches gelte für Wertpapiere, die für spezielle Zinssätze am Repo-Markt entscheidend seien.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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