Laut OeNB "erfreulich" |
08.05.2015 14:14:00
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2014 besaßen Ausländer heimische Staatsanleihen für 215 Milliarden Euro
Vom Marktwert aller dem "Staat" zugeordneten Anleihen von 286 Milliarden Euro waren 274 Milliarden direkte Bundesanleihen bzw. den Republiksschulden zugerechnete Bondfinanzierungen, und der Rest entfällt auf Länder und Gemeinden. Zur Gruppe Bund zählen u.a. auch Anleihen von BIG oder ÖBB. Vor allem seit im Spätherbst 2014 die ehemalige Hypo Alpe Adria zur Bad Bank Heta umgewandelt sind, hat dies einen signifikanten Sprung in der Staatsschuld verursacht: Da wanderten die Heta-Bonds auch technisch in den Bestand der Republik - unabhängig von der Garantie des Landes Kärnten. Der Marktwert der Heta-Anleihen ist markant gesunken, auf aktuell etwas über fünf Milliarden Euro.
Anleihen von Landeshypothekenbanken sind, selbst wenn sie zur Gänze einem Bundesland gehören, nicht in den Länder-Anleihestatistiken und damit auch nicht beim Sektor "Staat", sondern im Segment Banken.
Dass bei Ausländern österreichische Staatstitel so hoch im Kurs stehen, ist für OeNB-Vizegouverneur Andreas Ittner "erfreulich", wie er heute unter Verweis auf die 215 Milliarden Euro sagte.
Misstrauensbekundungen aus Deutschland, wo Banker Österreich beinahe täglich wegen des Umgangs mit Heta-Anleihen (Schuldenschnitt, Moratorium) scharf kritisieren, wollte Ittner am Freitag nicht wirklich kommentieren. Überrascht zeigte er sich, dass deutsche Banker zuletzt auch die EZB attackierten, die von den von ihr beaufsichtigten Instituten will, mindestens 50 Prozent auf Heta-Papiere abzuschreiben.
Ganz generell werde die Beurteilung der Schuldner nach der Qualität, die früher kaum eine Rolle gespielt habe, nun relevanter, meinte Ittner. "Nun wird jeder Schuldner nach seiner Leistungsfähigkeit beurteilt." Deshalb werde auch über eine mögliche stärkere Risikogewichtung in den Bilanzen diskutiert. Das werde sich naturgemäß auf Österreich und auch die Untereinheiten des Staates auswirken.
rf/sp
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