Gehaltserhöhungen 19.02.2015 17:24:00

Wal-Mart spürt Kaufbereitschaft der Kunden

Der Discountriese Wal-Mart wird im laufenden Jahr kleinere Sprünge machen. Obwohl der weltgrößte Einzelhändler einen starken Jahresausklang hatte, zu dem vor allem wieder die wachsende Ausgabefreude der US-Kunden im Weihnachtsgeschäft beitrug, wird der Gegenwind im gerade angelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 (Ende Januar) angesichts des steigenden US-Dollar und wachsender Lohnkosten stärker.

Rund 500 000 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit in der Heimat würden im ersten Halbjahr mehr Geld bekommen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Von April an sollen die Beschäftigten mindestens 9 Dollar je Stunde erhalten, was 1,75 Dollar mehr ist als der Mindestlohn. Ab Februar 2016 soll dann der Stundenlohn auf 10 Dollar steigen.

GEWINNAUSBLICK UNTERHALB DER ERWARTUNGEN

Der US-Handelskonzern steht schon seit längerem wegen seiner Mitarbeiterpolitik in der Kritik. Wal-Mart-Beschäftigte hatten sogar gestreikt, um bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung durchzusetzen. In den USA beschäftigt Wal-Mart 1,3 Millionen Menschen, weltweit arbeiten in den mehr als 11 000 Filialen 2,2 Millionen.

Die Lohnerhöhung sowie das ebenfalls angedachte Training der Mitarbeiter wird den Konzern eigenen Angaben zufolge in diesem Jahr mehr als eine Milliarde Dollar kosten. Zusätzliche Ausgaben plant der Konzern für den Ausbau des Onlinegeschäfts. Durch all diese Maßnahmen werde der Gewinn im laufenden Jahr 4,70 bis 5,05 Dollar je Aktie betragen, hieß es. Analysten hatten hier mit 5,19 Dollar gerechnet.

AKTIE RUTSCHT AN DOW-ENDE

Zudem wird der aktuell starke Dollar das Geschäft belasten. Der Konzern rechnet 2015/16 nun lediglich mit einem Umsatzwachstum von 1 bis 2 Prozent und nicht mehr wie zuvor von bis zu 4 Prozent. An der Börse sorgte das für sinkende Kurse. Wal-Mart-Aktien rutschten am Ende des Dow Jones Industrial (Dow Jones) um etwa zweieinhalb Prozent ab.

Das vergangene Geschäftsjahr ist für Wal-Mart noch besser als erwartet ausgegangen. Angesichts der verbesserten Wirtschaftsaussichten in den USA und der gesunkenen Benzinpreise saß den Konsumenten vor allem im wichtigen Weihnachtsquartal das Geld wieder lockerer. Der Gewinn stieg so von November bis Januar um 12 Prozent auf 5 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz legte um 1,4 Prozent auf 131,6 Milliarden Dollar zu. Im Gesamtjahr setzte der Händler 485,7 Milliarden Dollar um, was einem Zuwachs von 2 Prozent entsprach. Der Gewinn verbesserte sich in der gleichen Größenordnung auf 16,4 Milliarden Dollar./she/jha/he

BENTONVILLE (dpa-AFX)

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