17.07.2013 14:20:00

VIG-Chef: Hochwasserschäden konzernweit bis zu 200 Millionen Euro brutto

Die Hochwasserschäden für die börsenotierte Vienna Insurance Group (VIG) erwartet Generaldirektor Peter Hagen für den Gesamtkonzern in Zentraleuropa mit bis zu 200 Mio. Euro brutto (vor Rückversicherung). "In Österreich dürften es zwischen 50 und 60 Millionen Euro brutto sein", so der VIG-Chef im "WirtschaftsBlatt" (Mittwoch).

Der überwiegende Teil der Schäden entfalle auf Tschechien, dort seien fast alle Leute versichert. Der Rest verteile sich auf Polen, Ungarn und die Slowakei. In Österreich müssten die Prämien nicht erhöht werden, in Tschechien müsse man sich die Situation noch anschauen.

Die Nettokosten im Eigenbehalt nach Rückversicherung waren im Juni nach vorläufiger Schätzung für den Konzern mit 40 bis 45 Mio. Euro beziffert worden.

Zur Reform der prämiengeförderten Altersvorsorge (Zukunftsvorsorge) erklärte Hagen, es sei wichtig gewesen, die Flexibilität zu erhöhen und den Sicherheitsgrad beizubehalten. "Es wird auch nicht die letzte Reform gewesen sein, weil wir weiter dazulernen werden." Zum Potenzial für die Zukunftsvorsorge sagt er: "Bei acht Millionen Menschen, von denen 20 bis 25 Prozent in Pension sind, ergibt sich ein theoretisches Potenzial von sechs Millionen Verträgen. Wenn wir drei bis vier Millionen haben, bin ich begeistert -und das sehe ich schon als Potenzial."

Zur Situation der Lebensversicherung in Österreich und Deutschland wies der seit Juni vergangenen Jahres amtierende VIG-Chef darauf hin, dass in Deutschland der durchschnittliche Garantiezins 80 bis 100 Basispunkte höher sei als hierzulande. Bei der zum Konzern gehörenden Wiener Städtischen liege die Garantieverzinsung bei rund 2,9 Prozent. "Wir haben uns die Situation angesehen. Auch wenn das heutige Zinsniveau noch einmal 100 Basispunkte nach unten geht, also bei null liegt, haben wir keine Probleme, unsere Verbindlichkeiten zu erfüllen."

Rumänien bleibe auf jeden Fall schwierig für die VIG: "Ich habe davon gesprochen, dass wir im vierten Quartal den Break-even erreichen, aber das zu schaffen wird nicht einfach werden." Der Markt sei nachhaltig kaputt gemacht worden. "Wir haben uns entschlossen, verschiedene Sparten nicht oder nur mehr sehr eingeschränkt anzubieten. Wir wollen in Rumänien bleiben, aber es setzt voraus, dass es Rahmenbedingungen gibt, in denen man vernünftig wirtschaften kann. Solange es diese nicht gibt, werden wir die Situation beobachten und die passenden Maßnahmen setzen."

Zu den Plänen mit der Genehmigung für eine 500-Mio.-Euro-Anleihe sagte Hagen: "Wenn wir es machen, dann nutzen wir das derzeitige Zinsniveau, um unsere Kapitalkosten zu reduzieren." Zu möglichen Zukäufen erklärte er, dass man sich in unterschiedlichen Stadien mehrere Unternehmen ansehe. "Ich bin mir aber nicht einmal sicher, ob wir eines davon kaufen wollen." Zur Finanzierung einer Akquisition verwies Hagen darauf, dass es derzeit am Markt nichts in der Dimension der polnischen Warta gebe. Beim Verkauf dieser Versicherung kam die VIG seinerzeit nicht zum Zug. Schon damals habe man gesagt, "dass wir keine Kapitalerhöhung brauchen."

(Schluss) itz/ggr

ISIN AT0000908504 WEB http://www.vig.com

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