Trotz operativer Schwäche |
28.05.2014 12:54:00
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EVN im Halbjahr mit höherem Konzerngewinn
Die Umsatzerlöse verringerten sich im Zeitraum Oktober bis März um 10,3 Prozent auf 1,482 Milliarden Euro, das EBITDA sank um 8,3 Prozent auf 303,0 Millionen Euro, und das operative Ergebnis (EBIT) gab um 12,8 Prozent auf 184,9 Millionen Euro nach.
Für das Gesamtjahr 2013/14 (per 30.9.) hält EVN am Ausblick fest. Durch den Wegfall der aperiodischen Effekte, die das Finanzergebnis 2012/13 belastet hatten, sei mit einem Konzernergebnis über dem Niveau des vorigen Geschäftsjahres zu rechnen, heißt es.
Weniger Strom- und Gasabsatz - Mildes Wetter
Der Stromverkauf der EVN an Endkunden sank im ersten Geschäftshalbjahr 2013/14 (Oktober bis März) wegen des milden Wetters um 4,7 Prozent auf 10.653 GWh, und der Gasverkauf an Endkunden sackte sogar um 15,5 Prozent auf 4.376 GWh ab, teilte das Unternehmen am Mittwoch vor der Halbjahrs-PK weiter mit.
Der Wärmeverkauf an Endkunden gab um 3,0 Prozent auf 1.393 GWh nach. Die Stromerzeugung steigerte die EVN im Berichtszeitraum jedoch leicht um 2,0 Prozent auf 2.072 GWh. Davon entfielen 1.188 GWh (+5,4 Prozent) auf Wärmekraftwerke und 884 GWh (-2,2 Prozent) auf Erneuerbare Energie. In Ausübung der Bezugsrechte aus der Produktion des deutschen Kohlekraftwerks Duisburg-Walsum, das im Dezember 2013 in Betrieb ging (EVN-Anteil 49 Prozent), wurden 374 GWh Strom bezogen. Der Netzabsatz bei Strom ist für Oktober bis März mit 11.261 GWh um 1,3 Prozent niedriger ausgewiesen, bei Gas sank er sogar um 8,6 Prozent auf 9.646 GWh.
Beim 4,7-prozentigen Rückgang des Stromverkaufs an Endkunden war das Minus mit 7,1 Prozent (auf 3.653 GWh) in Mittel- und Westeuropa stärker als in Südosteuropa mit einem Rückgang von 3,3 Prozent (auf 6.999 GWh). Grund dafür waren laut EVN im Wesentlichen geringere Absatzmengen der EnergieAllianz außerhalb des Versorgungsgebiet der EVN und die im Vorjahresvergleich wärmeren Temperaturen.
Die Umsatzerlöse in Energiehandel und -vertrieb lagen vor allem aufgrund des witterungsbedingten Absatzrückgangs sowie der Strom- und Gaspreissenkungen für Haushalts- und Kleingewerbekunden per 1. Oktober 2013 mit 593,2 Mio. Euro um 14,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der operative Aufwand sank im Zeitraum Oktober bis März durch geringere Strom- und Gasbezugskosten um 17,4 Prozent auf 520,0 Mio. Euro.
Trotz eines EBIT-Rückgangs um 12,8 Prozent auf 184,9 (212,1) Mio. Euro erhöhte sich im Halbjahr - dank eines besseren Finanzergebnisses - das Ergebnis vor Ertragsteuern um 22,3 Prozent auf 238,3 (194,9) Mio. Euro. Das Finanzresultat stieg nämlich durch den Wegfall mehrerer belastender Faktoren um rund 70,5 Mio. Euro auf positive 53,4 Mio. Euro, nach minus 17,2 Mio. Euro in der gleichen Vorjahresperiode. Dabei ging es um das vorjährige negative EconGas-Ergebnis, eine Wertberichtigung der über die WEEV gehaltene Verbund-Beteiligung (allein im Ausmaß von 29,6 Mio.) und Verluste im Zuge des Verkaufs der Beteiligung an der Devoll Hydropower in Albanien.
Im Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges sind ein geringerer Ergebnisbeitrag der 50,025-prozentigen Tochter Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG), mehr Ergebnisbeitrag der Burgenland Holding sowie ein höherer Dividenden-Beitrag aus der Beteiligung an der Verbund AG ausgewiesen. Am Verbund hält die EVN rund 13,18 Prozent, davon 12,63 Prozent direkt und 0,55 Prozent über die WEEV. Der Ergebnisbeitrag der RAG fiel in der Berichtsperiode mit 25,7 Mio. Euro um 23,2 Mio. Euro bzw. 47,4 Prozent niedriger als im Vorjahr aus.
Die Nettoverschuldung ging kräftig zurück um 18,0 Prozent auf 1,422 Mrd. Euro, und die Nettoverschuldungsquote (Gearing) verbesserte sich auf 45,7 (55,7) Prozent. Das Eigenkapital blieb mit 3,109 (3,114) Mrd. Euro praktisch stabil, die Eigenkapitalquote betrug 43,2 (44,1) Prozent. Die Bilanzsumme legte leicht zu um 1,9 Prozent auf 7,196 Mrd. Euro.
Investiert wurden diesmal im ersten Geschäftshalbjahr mit 131,1 Mio. Euro um 5,3 Prozent mehr. Der Cashflow aus dem operativen Bereich wird mit 219,3 Mio. (+40,7 Prozent) angegeben, der Cashflow aus dem Ergebnis mit 292,1 Mio. Euro (-23,0 Prozent).
Der durchschnittliche Mitarbeiterstand sank im Jahresabstand um 1,2 Prozent auf 7.406 (7.495).
Die EVN-Aktien blieben nach den Zahlen zu Börse-Handelsbeginn zunächst unverändert (bei 10,10 Euro), der ATX stand zugleich 0,10 Prozent höher, und die Verbund-Titel waren gegen 9.15 Uhr um 0,39 Prozent fester.
51 Prozent der EVN gehören dem Land Niederösterreich, zweitgrößter Aktionär ist mit 32,5 Prozent die deutsche EnBW.
sp/snu
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