Auch weniger Umsatz 19.05.2015 11:48:00

SBO-Aktie fällt deutlich: Gewinn bricht um 28 Prozent ein

Und das, obwohl der börsennotierte Ölfeldausrüster noch vom starken Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte 2014 profitierte. Wenn die Aufträge nicht bald wieder anziehen, könnte es noch schlimmer kommen. Wann der Abwärtstrend zu Ende geht? "Das wüsste ich selber gerne", sagt SBO-Chef Gerald Grohmann. Die ganze Branche habe im ersten Quartal unter dem massiven Rückgang der Bohraktivitäten und den Investitionskürzungen der Ölkonzerne gelitten. Bei SBO (Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment) ging der Umsatz gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 4,4 Prozent auf 107,5 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 29,0 Mio. Euro und lag damit um 8,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel mit 16,1 Mio. Euro um 26,3 Prozent geringer aus. Der Nettogewinn brach um 28,2 Prozent auf 10,4 Mio. Euro ein. Der Gewinn je Aktie betrug im ersten Quartal 0,65 Euro (nach 0,91 Euro). Die SBO-Aktie verlor am Dienstagvormittag an der Wiener Börse zeitweise deutlich mehr als sechs Prozent.

Im ersten Quartal dieses Jahres halbierten sich die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahresquartal auf 57,1 Mio. Euro, der Auftragsstand ging um 17,2 Prozent auf 91,7 Mio. Euro zurück. SBO hat als Reaktion darauf die Investitionen in Sachanlagen weitestgehend auf Erhaltungsinvestitionen zurückgefahren - insgesamt wurden die Investitionen um 31 Prozent auf 8 Mio. Euro gekürzt.

Der Personalstand wurde seit Jahresbeginn von 1.720 auf 1.534 Leute (Ende März 2015) reduziert. Das Geschäft der beiden englischen Tochterfirmen Techman Engineering Ltd. und Darron Tool & Engineering Ltd. wird bis Ende 2015 am Standort von Techman zusammengeführt. An jedem der Standorte waren vor Beginn der Restrukturierung im vergangenen Jahr rund 120 Leute beschäftigt gewesen.

"Es ist nicht unser erster Downturn, wir sind da sehr trainiert. Es trifft uns nicht überraschend und wir wissen, was zu tun ist", sagte Grohmann am Dienstag zur APA. Bereits 2014 habe man begonnen, das Bohrmotoren-Geschäft, das derzeit Nordamerika-lastig sei, zu internationalisieren. Künftig sollen die Bohrmotoren neben der bestehenden Niederlassung in Dubai auch von einer neu gegründeten Vertriebsgesellschaft in Saudi-Arabien vermarktet werden.

"Grundsätzlich schließen wir auch Akquisitionen nicht aus", sagte Grohmann. "Wenn es etwas gibt, das zu uns passt, sind wir bereit zuzuschlagen. Wir sitzen auf 200 Millionen Cash und haben keine Schulden."

Wann es wieder aufwärtsgeht, lasse sich schwer vorhersagen, sagte Grohmann. "Wenn der Ölpreis noch länger bei 50, 60 Dollar bleibt, kann es noch länger dauern, bis der Aufschwung kommt." Das wirtschaftliche Umfeld sehe insgesamt nicht schlecht aus: Der IWF gehe für heuer von einem globalen Wirtschaftswachstum um 3,5 Prozent aus und die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in der Eurozone sei gesunken. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechne mit einem Anstieg des Ölverbrauchs um 1,2 Prozent.

Eine Gewinnprognose für das Gesamtjahr wollte Grohmann nicht geben - man gebe grundsätzlich keine Guidance, und insbesondere nicht in so einem volatilen Umfeld, das von Faktoren wie dem Ölverbrauch, dem Dollarkurs und auch von der geopolitischen Situation abhänge.

ivn/kan

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