OMV-Chef Seele will im Iran aktiv werden

Eine Lieferung von Gas aus dem Iran nach Europa sieht Seele "innerhalb dieser Dekade nicht. Denn da müsste zuerst einmal die lokale Infrastruktur ausgebaut werden". Zudem gebe es auch in Region genügend Bedarf nach Erdgas. Bei Öl hingegen könne man schnell Einnahmen erzielen. "Ein Riesenpotenzial gibt es bei der Steigerung der Ausbeute aus bestehenden Feldern", sagte Seele. Da sei die OMV technologisch besonders stark.

Der teilstaatliche Konzern profitiere auch von der politischen Unterstützung Österreichs - Österreich ist ja auch in Zeiten der diplomatischen Verstimmung besonders iranfreundlich geblieben.

Zum Türkei-Geschäft der OMV meinte Seele, dass die derzeitigen Rahmenbedingungen in dem Land das Geschäft "außerordentlich schwierig" machten.

Eine Trennung von der Chemiefirma Borealis, die die OMV gemeinsam mit ihrem Großaktionär Ipic hält, kommt für Seele nicht infrage. "Wir diskutieren das Thema nicht. Wir haben mit der Borealis eine Perle im Portfolio und freuen uns an den sehr guten Ergebnissen." Seeles Vorgänger Gerhard Roiss hatte Borealis nicht komplett an Ipic verkaufen wollen, was als Mitgrund für Roiss' vorzeitigen Abgang gilt.

In Russland ist die OMV gerade dabei, sich jenes sibirische Gasfeld anzusehen, das sie durch einen Asset-Tausch mit der russischen Gazprom erhalten soll. Was die OMV für das Gasfeld hergeben muss, werde man erst mit der Gazprom besprechen, so Seele. "Hier brauchen wir noch einige Wochen, um die Daten auszuwerten".

snu/hf