LEG vor MDAX-Aufstieg |
05.06.2013 10:11:31
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Index-Monitor: Droht Commerzbank im September der Abstieg?
Entscheiden wird darüber der Arbeitskreis Aktienindizes. Er kommt an diesem Mittwochabend zusammen, um auf Basis der Index-Ranglisten vom 31. Mai über etwaige Änderungen zu entscheiden. Umgesetzt werden sie dann zum 24. Juni. "Im September wird es sehr spannend in allen Indizes, aber zur außerordentlichen Überprüfung im Juni, wo strengere Kriterien gelten, bleibt es ruhig", sagte Analystin Silke Schlünsen von Close Brothers Seydler. Sie und auch ihre Kollegen Manfred Jaisfeld von der National-Bank und Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank erwarten nur, dass die Immobilien-Gesellschaft LEG in den MDAX kommt. Sie war Anfang Februar mit einem Zuteilungspreis von 44,00 Euro je Aktie an die Börse gegangen.
Jaisfeld und Schlünsen rechnen stark damit, dass es der LEG gelungen ist, bis Ende Mai weiter unter den 40 größten und umsatzstärksten Werten des Prime Standard zu bleiben. Damit würden sie die strengen Fast-Entry-Kriterien der Deutschen Börse erfüllen. Zur regulären Überprüfung im September dagegen würde es reichen, unter den 60 nach Freefloat-Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größten Unternehmen zu sein. Commerzbank-Expertin Kerssenbrock ist etwas vorsichtiger: "Vielleicht könnte es noch knapp werden mit Blick auf die Liquidität", also den Börsenumsatz.
Kommt LEG rein, muss nach einhelliger Ansicht der drei Experten die HHLA ihren Platz räumen. "HHLA hat die geringste Marktkapitalisierung nach Streubesitz und deshalb müssen sie gehen", so Jaisfeld. Da die HHLA dann in den SDAX absteigen würde, wird erwartet, dass IVG Immobilien den Index der kleinen Werte verlassen muss. Zwar sei auch die Aktie von MVV Energie ein Wackelkandidat, IVG hat laut Silke Schlünsen jedoch den schlechteren Rang bei dem für die Deutsche Börse besonders wichtigen Kriterium Marktkapitalisierung nach Streubesitz.
Als sicher gilt zudem, dass weder Evonik noch RTL im Juni bereits in den MDAX kommen. Eine Aufnahme im September dagegen gilt als sehr wahrscheinlich. Aktuell aber scheitert die Mediengruppe RTL an der Regel der Deutschen Börse, dass der Umsatzschwerpunkt eines solchen Unternehmens in Deutschland sein muss. Der Hauptsitz des Unternehmens ist nämlich in Luxemburg. Der Börsenbetreiber fordert, dass mindestens 33 Prozent des Gesamtumsatzes in den letzten drei Monaten über die Börse Frankfurt und Xetra abgewickelt worden ist. Da aber RTL erst am 30. April in Deutschland in den regulierten Handel gewechselt war, ist die "Dreimonatsvorschrift" nicht erfüllt.
Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik, der am 25. April an die Börse ging, verpasst die Aufnahme, da die Aktie eine wichtige Regel für Börsenneulinge nicht erfüllt. Mindestens 30 Tage muss das Papier eines Newcomers gehandelt worden sein, damit es sich für einen wichtigen Index qualifizieren kann.
Im September wird daher mit einem emsigen Stühlerücken in wohl allen Indizes gerechnet. Im DAX müsse vor allem die Aktie der Commerzbank weiter beobachtet werden, sagt die Expertin von Close Brothers Seydler. Per Stand heute jedenfalls würde es knapp werden für einen Verbleib in der ersten Börsenliga. Allerdings ist die Kapitalerhöhung auch noch nicht abgeschlossen.
"MDAX-Kandidaten könnten zudem auch Osram und Deutsche Annington werden, die beide in Kürze an die Börse gehen wollen", sagt Schlünsen und als "Wackelkandidaten" für einen Abstieg aus dem TecDax im September kämen aktuell zumindest Euromicron, PSI und eventuell auch Xing in Frage.
/ck/he/rum/la
FRANKFURT (dpa-AFX)
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