Höhere Rabatte in Deutschland bremsen noch größere Sprünge bei Biogen

CAMBRIDGE/MASSACHUSETTS (dpa-AFX) - Probleme mit seinem wichtigsten Medikament verhindern beim US-Biotech-Konzern Biogen Idec den ganz großen Umsatzsprung. Zwar kletterten die Einnahmen im ersten Quartal um ein Fünftel auf 2,6 Milliarden US-Dollar (2,4 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Analysten hatten sich aber etwas mehr erhofft. Auch beim bereinigten Gewinn je Aktie legte Biogen mit einem Plus von mehr als der Hälfte zwar kräftig zu - aber dennoch weniger als Beobachter erwartet hatten. Analysten haben diese Kennzahl besonders im Blick, weil sie Aufschluss über die Ertragskraft des Unternehmens gibt. Unter dem Strich schnellte der Gewinn um rund 70 Prozent auf 822 Millionen Dollar nach oben.

Der Kassenschlager des Unternehmens, das Multiple-Sklerose-Mittel Tecfidera, brachte zu Jahresbeginn nicht mehr ganz so viel ein wie zuletzt: Im Vergleich zum Vorquartal sanken die Erlöse um zehn Prozent auf 825 Millionen Dollar, unter anderem weil Biogen höhere Rabatte einräumen musste. Auch in Deutschland habe Biogen nach eigenen Angaben seine Preiserwartungen anpassen müssen. Behörden hatten dem Mittel im vergangenen Jahr keinen belegbaren Zusatznutzen gegenüber der Vergleichstherapie bescheinigt. Damit Krankenkassen ein Medikament erstatten, müssen Hersteller in so einem Fall in der Regel mit den Preisen runter. Der Großteil der Erlöse für Tecfidera kam im vergangenen Jahr aber aus den USA./fri/stb