06.12.2013 10:30:31
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EZB-Direktor Coeure hält nach Bankenunion keine weitere Zentralisierung für nötig
Von Christian Grimm
Nach Vollendung der Bankenunion müssen nach Aussage von EZB-Direktor Benoit Coeure keine weitere Kompetenzen von den Nationalstaaten auf europäische Institutionen übertragen werden. Der Notenbanker führte dafür in einer Rede auf dem deutschen Wirtschaftsforum in Frankfurt drei Gründe an. Die Bürger in den Euro-Mitgliedsländern wünschten erstens nicht, dass die EU über Steuern entscheide. Zweitens müssten Wirtschaftsreformen in den Gesellschaften individuell umgesetzt werden. Und drittens würde kein solides Euro-Land Kompetenzen nach Brüssel verlagern, wenn die anderen Staaten des Währungsblocks in Flammen stünden.
Außerdem ging Coeure in seiner Rede auf die Frage an, warum es eine gemeinsame Aufsicht unter dem Dach der EZB und eine gemeinsame Abwicklungsbehörde braucht. "Die Lektion (aus der Krise) war, dass eine gemeinsame Geldpolitik nicht mit vielen verschiedenen Ansätzen der Bankenaufsicht funktioniert", sagte der Franzose. Der zweite Pfeiler der Bankenunion, der so genannte Abwicklungsmechanismus, werde sicherstellen, dass bei Bankenpleiten Aktionäre und Gläubiger zuerst haften. Außerdem sinke durch die Bankenunion allgemein das Risiko von Insolvenzen.
In seiner Ansprache versicherte der Währungshüter, dass die EZB die Inflation nach beiden Seiten in Schach halten werde. "Wir versichern, die Teuerung auf mittlere Sicht nahe aber unter 2 Prozent zu halten", erklärte Coeure. Zuletzt hatte es im Euroraum Sorgen vor einer Deflation gegeben.
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December 06, 2013 04:29 ET (09:29 GMT)
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