ATX
WOCHENAUSBLICK |
23.09.2016 15:24:40
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DAX und ATX zwischen Konjunktursorgen und Aufwärtsrally
"Nachdem die Notenbanken die Börsen zuletzt nach oben getrieben hatten, wäre eine Bestätigung durch überzeugende Makrodaten wichtig", erklärt Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck. Viel Hoffnung macht er Anlegern dabei aber nicht: "Wir gehen bei den anstehenden Stimmungsindikatoren für Europa und USA insgesamt von einem überwiegend gedämpften Niveau aus."
IFO-GESCHÄFTSKLIMA
Die Experten von Merck Finck achten aus den USA insbesondere auf den Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex und das Verbrauchervertrauen am Dienstag, auf die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter am Mittwoch sowie auf die Konsumausgaben am Freitag. Aus Deutschland haben sie vor allem das GfK-Konsumklima am Mittwoch sowie die Arbeitslosenzahlen und Verbraucherpreise am Donnerstag im Blick.
Ebenfalls am Donnerstag wird sich zeigen, wie es um die Stimmung in der gesamten EU-Wirtschaft bestellt ist. Am Montag berichtet bereits das ifo-Institut über das Geschäftsklima in Deutschland. "Anleger sollten angesichts der Risiken - trotz der jüngsten Erholung der Aktienmärkte - vorsichtig sein", mahnte Merck-Finck-Chefstratege Greil.
ERSTE GESCHÄFTSERGEBNISSE
Zuletzt hatten sich die Zeichen aus der Weltwirtschaft etwas eingetrübt. Die Börsen legten trotzdem kräftig zu - aber nur dank der unverändert niedrigen Leitzinsen in den USA und der auch in Japan weiter lockeren Geldpolitik. Zwischenzeitlich stieg der Dax über die Marke von 10 700 Punkten. "Damit rückt das Jahreshoch von 10 802 Punkten wieder in den Fokus", schreibt Charttechniker Christian Schmidt von der Helaba in seinem Ausblick auf die neue Woche. "Spätestens an dieser Marke wird sich zeigen, ob der Dax über weitere Kraft verfügt."
Neben den Konjunkturdaten spielen dabei auch die Geschäftsergebnisse der Unternehmen eine gewichtige Rolle - denn das dritte Quartal ist fast vorbei. Nur wenn die Notierungen zunehmend auch durch steigende Unternehmensgewinne untermauert würden, dürfte der Aufwärtstrend bei den Kursen anhalten, gibt Analyst Markus Reinwand von der Helaba zu bedenken.
US-PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL
Einige Konzerne mit einem gebrochenen Geschäftsjahr legen schon in der letzten Woche des Monats ihre Zahlen vor: Am Dienstag ist der weltgrößte Sportartikel-Konzern Nike aus den USA mit seinem ersten Geschäftsquartal an der Reihe - mit möglichen Auswirkungen auch auf die Kurse der Rivalen adidas und Puma (PUMA SE). Am Mittwoch berichtet der Autolicht-Spezialist Hella aus Lippstadt über das erste Quartal.
Und dann wäre da noch die große Politik: In der Nacht von Montag auf Dienstag findet das erste TV-Duell zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump statt. "Eine Präsidentschaft Trumps als Risikofaktor für die Märkte wird noch immer völlig unterschätzt", erklärt Daniel Saurenz von Feingold Research. "Natürlich macht die Geldpolitik Aktien fast alternativlos, vor heftigen Rückschlägen kann sie den Markt aber auch nicht bewahren. Und Trump ist allemal geeignet, die Märkte durchzuschütteln."/das/ag/jha/
Von Daniel Schnettler, dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX)
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