16.04.2014 14:06:00

conwert - IVA-Rasinger würde Proschofsky als Verwaltungsrat goutieren

Beim Immokonzern conwert müssen sich der neue Firmenchef Clemens Schneider und Kernaktionär Peter Haselsteiner auf eine turbulente Hauptversammlung einstellen. Der "Börsenrebell" Alexander Proschofsky und der Deutsche Peter Hohlbein wollen nämlich statt der von der Firma nominierten Kandidaten in den Verwaltungsrat. Rückendeckung bekommen sie nun von Kleinaktionärsvertreter Wilhelm Rasinger.

"Ich finde, dass beide sehr qualifiziert wären und halte es auch für richtig, dass nicht nur der Kernaktionär, sondern auch der qualifizierte Streubesitz im Verwaltungsrat vertreten ist", sagte Rasinger vom IVA am Mittwoch zur APA.

Kernaktionär Haselsteiner hält 24,4 Prozent an der conwert. Er und der seit Februar amtierende Vorstand Schneider kennen sich von der privaten Westbahn: Schneider war dort Chef, Haselsteiner gehören 46,9 Prozent der Westbahn-Mutter Rail Holding.

Der als von anderen Unternehmen als streitbarer Investor bekannte Proschofsky hat laut eigenen Angaben für seinen bereits bei conwert eingereichten Wahlvorschlag zehn Prozent des Aktienbesitzes hinter sich. Voll des Lobes für ihn und den deutschen Immobilienmanager Hohlbein ist jedenfalls Rasinger. "Der eine hat jahrelange Immobilienerfahrung, der andere Deutschland-Kompetenz."

Rasinger hält den conwert-Verwaltungsrat aber für viel zu teuer. "Die Vergütungen sind weit überzogen. Das ist ein Relikt aus der unseligen Zeit von Günter Kerbler und Johann Kowar (die beiden Unternehmensgründer und frühere Chefs, Anm.)", befindet der Aktionärsvertreter. "Die kriegen über 100.000 Euro für ca. 15 Ausschusssitzungen im Jahr. Das ist einfach zu viel - zumal conwert seit Jahren keine ordentlichen Ergebnisse liefert." Zuletzt erhielten die fünf Verwaltungsräte zusammen 454.375 Euro, wie aus dem Geschäftsbericht 2013 hervorgeht.

Der Kleinaktionärsvertreter will das Gremium außerdem auf vier Personen verkleinert wissen. Er hofft, dass bei der HV am 7. Mai "ein schlagkräftiges Team zwischen Direktoren und Verwaltungsrat zusammengestellt wird", wie er sagte. Die von conwert vorgeschlagenen Kandidaten für den Verwaltungsrat sind die ehemalige Chefin der Beteiligungsgesellschaft top.equity, Martina Postl, sowie der auf Insolvenzen spezialisierte Anwalt Alexander Schoeller. Letzterer ist für Rasinger "ein Mann der Vergangenheit" und Postl habe "ein Naheverhältnis zu Haselsteiner und dem Sanierer Erhard Grossnig".

Proschofsky meinte gestern in einem Statement gegenüber der APA, dass er die conwert mittlerweile so gut kenne, "dass ich sicher ab dem ersten Tag viel einbringen kann". Er wolle keine Kampagne gegen einen einzelnen Aktionär oder CEO führen, aber conwert brauche mehr Expertise im Immobilienbereich. "Niemand im Management und Verwaltungsrat hat vor seiner Zeit bei conwert jemals Liegenschaften gemanagt. Das ist furchteinflößend." Proschofsky ist nach eigenen Angaben seit elf Jahren im Immobilienbereich in Wien aktiv, Hohlbein sei seit mehr als 30 Jahren im Geschäft, habe zehn Jahre lang die Immobilienholding des Landes Berlin (BIH) mit mehr als fünf Milliarden Assets geleitet.

(Schluss) snu/itz

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