27.02.2014 15:10:31

Zypern will Geldtransfers bis Jahresende freigeben

   Von Matina Stevis

   NIKOSIA--Die im Zuge der Bankenrettung in Zypern verhängten Kapitalverkehrskontrollen sollen bald gelockert werden und bis Jahresende ganz wegfallen. Präsident Nicholas Anastasiades und Finanzminister Harris Georgiades kündigten in Interviews mit dem Wall Street Journal an, die Finanzschranken für Geldanleger "sehr bald" öffnen zu wollen.

   Im März 2013 hatte Zypern als erstes Euroland scharfe Kontrollen des Kapitalverkehrs eingeführt, um einen Kundenansturm und damit einen Kollaps des Bankensystems zu verhindern. Kapitalverkehrskontrollen sind eigentlich ein Verstoß gegen die Kapitalverkehrsfreiheit im EU-Binnenmarkt.

   Die Beschränkungen für Geldabhebungen und Überweisungen innerhalb Zypern wurden schon vorsichtig gelockert und Präsident Anastasiades sagte, sie würden "sehr bald" ganz aufgehoben. Finanzminister Georgiades fügte hinzu, dies werde wahrscheinlich im April der Fall sein.

   In Zypern haben viele ausländische Anleger ihre Gelder geparkt und die Kontrolle von Geldtransfers ins Ausland hat reiche Privatpersonen und Unternehmen stark eingeschränkt.

   "Es ist vorgesehen, die internen Kontrollen sehr bald aufzuheben und für alle anderen Bankaktivitäten - auch gegenüber dem Ausland - bis zum Jahresende", sagte Präsident Anastasiades. "Das ist sehr wichtig für uns, weil die Restriktionen die Liquidität unserer Banken treffen und auch Instabilität signalisieren."

   Der Inselstaat musste sich im Gegenzug für 10 Milliarden Euro Notkredite zu herben Einschnitten bei den Sozialleistungen, Steuererhöhungen und einer tiefgreifenden Sanierung des Bankensektors verpflichten. Außerdem akzeptierte Zypern eine Zwangsabgabe: Bankkunden verloren knapp die Hälfte ihrer Guthaben, die über 100.000 Euro lagen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   February 27, 2014 09:15 ET (14:15 GMT)

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