Weniger Umsatz und Gewinn 21.07.2015 10:39:39

Novartis-Aktie unter Druck: Zugekaufte Medikamente gegen Krebs belasten

Umsatz und Gewinn gingen im Jahresvergleich zurück, ohne die Auswirkungen der Dollarstärke wäre er gewachsen. Das Geschäft der Augenmedikamentesparte Alcon blieb unter den Erwartungen der Konzernspitze. Gute Geschäfte mit Nachahmermedikamenten stimmen den Vorstand zwar optimistischer für die Generika-Tochter Sandoz. Doch am Mittag lag die Aktie mit 2,3 Prozent im Minus.

Bei Sandoz sei vor allem das Geschäft in den USA kräftig gewachsen, hieß es in der Mitteilung. Einer der größten Wachstumstreiber war das Multiple-Sklerose-Mittel Glatopa, das erst Mitte Juni in den USA eingeführt worden war. Novartis erhöht nach dem starken Quartal die Prognose für die Sparte: Der Sandoz-Umsatz soll im laufenden Jahr währungsbereinigt im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Zuvor war von einem Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich die Rede.

Beim Augenspezialisten Alcon drückten vor allem schwächere Verkäufe von Ausrüstung für Augenoperationen auf den Umsatz. Auch wachsende Konkurrenz bei künstlichen Linsen sorgte für einen deutlichen Umsatzrückgang. Im Gesamtjahr dürfte der Umsatz dem Konzern zufolge lediglich im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen. Hier hatte Novartis zuvor ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Novartis-Chef Joseph Jimenez sagte, er sei "nicht glücklich" über die Entwicklung bei Alcon.

In der Pharmasparte liegen viele Hoffnungen auf dem Herzmittel Entresto. Bislang erwartet der Konzern hier Umsätze in der Spitze von fünf Milliarden Euro pro Jahr. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte das Mittel kürzlich für Patienten mit einem bestimmten Herzfehler zugelassen, Novartis arbeitet aber noch auf eine Zulassung für eine weitere Behandlung hin. Jimenez kündigte äußerte sich im Interview mit dem Sender CNBC optimistisch, dass der Jahresumsatz mit dem Mittel die 5-Milliarden-Dollar-Marke übersteigen werde.

Insgesamt schrumpfte der Umsatz bei Novartis im zweiten Quartal um fünf Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar und lag damit im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Ohne Währungseinflüsse hätte hier ein Plus von 6 Prozent gestanden. Das Unternehmen bestätigte aber die Ziele für das Gesamtjahr.

Bei den Kernkennzahlen, die viele Anleger besonders im Blick haben, hinterlässt der starke Dollar ähnliche Spuren. Das operative Kernergebnis schrumpfte um sieben Prozent, bei konstanten Wechselkursen wäre es um sechs Prozent gestiegen. Der Kerngewinn sank um acht Prozent, ohne die Dollarstärke hätte hier ein Plus von fünf Prozent gestanden. Bei den Kernfinanzergebnissen schließt Novartis unter anderem Wertminderungen in der Bilanz sowie Kosten für die Einbindung zugekaufter Unternehmen aus.

Unterm Strich ließen vor allem hohe Abschreibungen auf die vom Konkurrenten GlaxoSmithKline zugekauften Krebsmedikamente den Gewinn um fast ein Drittel auf knapp 1,9 Milliarden Euro einbrechen. Es ist das erste Quartal, in das die neuen Mittel komplett einfließen. Novartis hatte im Gegenzug sein Impfstoffgeschäft an die Briten abgegeben.

Bei den Kernkennzahlen, die viele Anleger besonders im Blick haben, hinterlässt der starke Dollar ähnliche Spuren. Das operative Kernergebnis schrumpfte um 7 Prozent, bei konstanten Wechselkursen wäre es um 6 Prozent gestiegen. Der Kerngewinn sank um 8 Prozent, ohne die Dollarstärke hätte hier ein Plus von 5 Prozent gestanden. Bei den Kernfinanzergebnissen schließt Novartis unter anderem Wertminderungen in der Bilanz sowie Kosten für die Einbindung zugekaufter Unternehmen aus.

Unterm Strich ließen vor allem hohe Abschreibungen auf die vom Konkurrenten GlaxoSmithKline zugekauften Krebsmedikamente den Gewinn um fast ein Drittel auf knapp 1,9 Milliarden Euro einbrechen. Es ist das erste Quartal, in das die neuen Mittel komplett einfließen. Novartis hatte im Gegenzug sein Impfstoffgeschäft an die Briten abgegeben.

/fri/fbr

BASEL (dpa-AFX)

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