06.08.2015 13:42:40

Zinsentscheidung der britischen Notenbank mit nur einer Gegenstimme - Minutes

LONDON (dpa-AFX) - In Großbritannien haben die Spekulationen auf eine schnelle Zinserhöhung einen Dämpfer erhalten. Laut dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll gab es eine überraschend große Mehrheit für die Entscheidung, den Leitzins unverändert beim Rekordtief von 0,5 Prozent zu belassen. Die Entscheidung fiel mit acht zu einer Stimme. Nur das Ratsmitglied Ian McCafferty hatte für eine Zinserhöhung votiert. Am Markt war mit bis zu drei Stimmen für eine Zinserhöhung gerechnet worden.

Offenbar hielt die jüngste Entwicklung der Ölpreise weitere Notenbanker davon ab, für eine Zinserhöhung zu stimmen. Vor dem Hintergrund der gesunkenen Ölpreise dürfte der Anstieg der Inflation im Verlauf des kommenden Jahres weniger stark ausfallen als bisher gedacht, hieß es in der Mitschrift. Die Notenbank hatte das Protokoll erstmals zeitgleich mit der Zinsentscheidung veröffentlicht. Mit der Maßnahme will die Bank of England die Transparenz ihrer Entscheidungen erhöhen.

Nach wie vor sehen aber einige Mitglieder des geldpolitischen Rates die Risiken, dass die Inflation stärker als bisher prognostiziert steigen könnte, hieß es weiter. Die Risiken für den mittelfristigen Inflationsausblick seien groß genug, um eine sofortige Zinserhöhung zu rechtfertigen, wird der Abweichler McCafferty zitiert.

Zurzeit ist von einer zu starken Inflation aber noch nichts zu sehen. Die Inflationsrate bewegt sich vor allem wegen der günstigen Ölpreise an der Nulllinie. Auf der anderen Seite beginnen die lange Zeit schwach gestiegenen Löhne und Gehälter wieder anzuziehen. Das dürfte sich nach Einschätzung von Bankvolkswirten früher oder später auch in der allgemeinen Inflationsrate widerspiegeln./jkr/bgf