16.10.2014 13:11:00

Zeitarbeitsbranche befürchtet Rückgänge bei Beschäftigung

Die Zeitarbeitsbranche blickt auf ein durchwachsenes Jahr 2014 zurück und liefert gleichzeitig einen ernüchternden Ausblick. Das Jahr habe schwach begonnen, im Sommer kam es zu einer Stabilisierung und im Herbst seien die Aufträge wieder leicht gestiegen. Aktuell könne von einem Aufschwung der Wirtschaft aber keine Rede sein und die Personaldienstleister befürchten Rückgänge bei den Beschäftigten.

"Insgesamt haben wir 2014 einen Beschäftigungsstand knapp über dem Vorjahresniveau von 71.741 überlassenen Arbeitskräften erreicht", so Gerhard Flenreiss, Fachgruppenobmann der Gewerblichen Dienstleister in der Wiener Wirtschaftskammer (WKW), am Donnerstag vor Journalisten. Rund zwei Prozent der heimischen Beschäftigten sind bei Zeitarbeitsfirmen beschäftigt. Die Zahlen der Stichtagserhebung 2014 liegen noch nicht vor.

Als aktuelle Herausforderung der Branche "kämpfe man mit noch weniger Planbarkeit". "Von unseren Mitgliedsbetrieben wissen wir, dass die Unsicherheit in der Wirtschaft generell zunimmt", so Flenreiss. Es gebe auch "keine seriöse Einschätzung für das 4. Quartal 2014". "Wir befürchten aber Rückgänge, wenn nicht konjunkturell oder strukturell etwas passiert."

Die einzelnen Branchen würden sich sehr unterschiedlich entwickeln: Während Zeitarbeitskräfte im Sommer vor allem in der Baubranche und bei Infrastrukturprojekten sehr gefragt seien, erwarte man in nächster Zeit insbesondere aus der Industrie eine größere Zahl an Rücksendungen. Dabei gebe es aber auch regionale Unterschiede: In Zentraloberösterreich sei der Rückgang noch nicht so massiv.

Aktuell gebe es freie Stellen im technischen Bereich und auch Arbeitnehmer für Buchhaltung und Personalverrechnung werden gesucht. "Desto besser qualifiziert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für einen Job", so Flenreiss. Qualifikation um jeden Preis sei jedoch auch keine Lösung, nennt Flenreiss etwa den überbetrieblichen Lehrabschluss, wo Leute den "Abschluss auf einem Niveau geschenkt bekommen, der dem normalen Lehrabschluss nicht entspricht." Daher würde er von Arbeitgebern nicht so angenommen werden.

(Schluss) sab/kan

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