Vorläufige Zahlen 21.07.2015 09:10:45

Zalando wächst im zweiten Quartal stärker als erwartet

Allerdings drückten höhere Kosten im Bereich Zahlungsabwicklung auf das operative Ergebnis. Diese sollen allerdings nur vorübergehend sein, wie Zalando bei der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen mitteilte.

Der Umsatz stieg um 33 bis 35 Prozent auf 727 bis 738 Millionen Euro und damit erheblich stärker als angenommen. Im ersten Halbjahr dürfte der Umsatz um 31 bis 32 Prozent auf 1,37 bis 1,38 Milliarden Euro gewachsen sein. Damit liegt Zalando bislang über der eigenen Wachstumsprognose für das Gesamtjahr, laut der der Händler ein Plus am oberen Ende der Spanne von 20 bis 25 Prozent oder leicht darüber erzielen will.

Außerdem entwickelte sich der Onlinehändler erneut deutlich besser als der stationäre Modehandel in Deutschland, der laut der Fachzeitschrift Textilwirtschaft im ersten Halbjahr erneut gesunken ist, und zwar um 2 Prozent. Für die Analysten von Baader Helvea ist dies ein deutliches Zeichen, dass sich die generelle Neigung des deutschen Verbrauchers, Mode vermehrt im Internet zu bestellen, weiter verstärkt.

Zalando hat zudem weiter in Kundenangebote investiert, um attraktiver zu werden, wie etwa eine Stilberatung. Dazu kommen Marken wie etwa Topshop, die bei anderen Händlern nicht zu finden sind.

Ein Wermutstropfen war das gestoppte Ergebniswachstum. Das bereinigte operative Ergebnis könnte im zweiten Quartal nach vorläufiger Einschätzung womöglich sogar gesunken sein. Zalando erwartet ein bereinigtes EBIT von 22 bis 37 Millionen Euro, nach 35 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Die entsprechende Marge dürfte bei 3 bis 5 Prozent liegen, nach 6,5 Prozent im Vorjahr. Dies lag unter den Erwartungen der Analysten, die im Konsens mit einer Fortsetzung des Ergebnisverbesserungskurses gerechnet hatten.

Verantwortlich sind vorübergehend gestiegene Kosten im Bereich Zahlungsabwicklung. Die Händler gewähren ihren Kunden häufig unterschiedliche Optionen, etwa Kauf auf Rechnung oder Zahlungsaufschübe. Entsprechend werden Rechnungen dann erst später bezahlt.

Die endgültigen Zahlen will Zalando am 13. August veröffentlichen. Dann soll es weitere Aussagen zur Jahresprognose, wie etwa eine mögliche "Anpassung" des Ausblicks geben. Neben dem angepeilten Umsatzplus von 20 bis 25 Prozent oder drüber hat Zalando eine bereinigte EBIT-Marge von 4,5 Prozent im Visier. Diese liegt nach den ersten sechs Monaten bei rund 4 Prozent. Zalando hatte erst Mitte Mai die Prognose erhöht.

Die Aktie des Modehändlers hat sich seit Jahresbeginn um ein Drittel verteuert. Vergangene Woche erreichte das Papier, das seit Ende Juni im MDAX notiert ist, mit 33,90 Euro wieder ihr Rekordhoch von Ende April. Aktuell wird Zalando an der Börse mit 8,2 Milliarden Euro bewertet. Zu Handelsbeginn verlor die Aktie drei Prozent auf 32,42 Euro, Händler sprachen zunächst von Gewinnmitnahmen. Seit Anfang des Monats hat der Aktienkurs um zehn Prozent zugelegt, seit Anfang des Jahres sich um ein Drittel verteuert.

     DJG/mgo/kla

   Dow Jones Newswires

  FRANKFURT (Dow Jones)

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12.12.24 Zalando Kaufen DZ BANK
12.12.24 Zalando Buy Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
12.12.24 Zalando Buy Warburg Research
11.12.24 Zalando Neutral UBS AG
11.12.24 Zalando Neutral JP Morgan Chase & Co.
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