Weltwirtschaft belastet |
11.08.2015 13:51:45
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ZEW-Index fällt überraschend auch im August
Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhobene Index der Konjunkturerwartungen fiel von 29,7 Punkten auf 25,0. Es war der niedrigste Stand seit November 2014. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs auf 32,0 Punkte gerechnet. Der Index der Lagebeurteilung verbesserte sich aber von 63,9 auf 65,7 Punkte. Erwartet worden war ein Anstieg auf 64,7.
"Der deutsche Konjunkturmotor läuft weiterhin gut", erklärte ZEW-Präsident Clemens Fuest. "Dass die Konjunkturerwartungen sich dennoch eintrüben, dürfte damit zu tun haben, dass unter den gegebenen geopolitischen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wesentliche Verbesserungen der Wirtschaftslage in Deutschland mittelfristig unwahrscheinlich sind." Auch andere Volkswirte zeigten sich angesichts des Indexrückgangs gelassen. Die August-Daten seien "weiter von hoher außenwirtschaftlicher Unsicherheit beeinflusst", erklärte BayernLB-Analyst Stefan Kipar. Hierzu gehörten neben Griechenland auch Sorgen um eine Abschwächung der chinesischen Konjunktur sowie die Möglichkeit negativer Konjunktureffekte einer sich ankündigenden Zinserhöhung in den USA. "Insgesamt sollte aber der Rückgang der Konjunkturerwartungen in Deutschland im August nicht überbewertet werden", meinte Kipar. Zum einen zeige ein Anstieg des Indikators im Euro-Raum, dass die Griechenlandthematik an Einfluss verloren habe. Zum anderen signalisiere der Wert für Deutschland auf Höhe des langfristigen Durchschnitts, dass zwar keine zusätzliche Steigerung der Dynamik in den kommenden Quartalen zu erwarten, aber auch keine Abnahme des Konjunkturtempos angezeigt sei.
Der Erwartungsindex habe nach unten überrascht, er bewege sich aber nun um seinen Durchschnittswert, während der Lageindex deutlich darüber notiere, betonte auch Dominic Bryant von BNP Paribas. Die Umfrage deute nicht auf einen verlässlichen Wachstumspfad, die Durchschnittswerte lägen aber immer noch nahe den Höchstständen, die in anderen Konjunkturzyklen erreicht worden seien, konstatierte er. Im Juli waren die ZEW-Konjunkturerwartungen bereits leicht um 1,8 Punkte zurückgegangen, nachdem sie auch in den drei vorangegangenen Monaten schon gesunken waren. Der Index der Lagebeurteilung hatte allerdings im Juli bereits wieder 1,0 Punkte gewonnen. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im August. Der entsprechende Indikator stieg um 4,9 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 47,6. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum erhöhte sich im August laut ZEW um 4,1 auf minus 10,3 Punkte. FRANKFURT/MANNHEIM (Dow Jones)
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