19.09.2013 10:36:00
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ZEW-Experte: Haushaltsstrom gemessen am BIP heute günstig wie 1990
1991 mussten die Letztverbraucher in Deutschland gut 40 Mrd. Euro im Jahr für den Strom berappen, später wurde es durch die Marktliberalisierung billiger, heute seien es bereits knapp 70 Mrd. Euro, allerdings mit stark steigender Tendenz, so Löschel vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. " Die Energiewende werde aber "nicht klappen, wenn die Bevölkerung das Gefühl hat, sie zahlt den Großteil der Zeche".
Ein Quotenmodell - damit bei den Erneuerbaren Energien die günstigste Technologie zum Einsatz kommt und der Ausbau leichter steuerbar ist - hält der ZEW-Experte für Deutschland nicht für durchsetzbar, da es neue Preisunsicherheiten und auch politische Kosten mit sich bringen würde, etwa weil dies die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bedeuten würde. Daher werde der Umbau aus seiner Sicht eher in Richtung eines Marktprämienmodells erfolgen.
Um die Probleme beim Netzausbau in Deutschland zu lösen, könnten neue Leitungen im Süden mit Incentives belohnt und ein Ausbau im Norden des Landes bestraft werden, meinte Löschel. Längerfristig bedürfe es aber einer europäischen Lösung zu den Bereichen Netzausbau, Kapazitätsmärkte und Ausbau der Erneuerbaren.
In Deutschland selbst werde sich die nach den Bundestagswahlen erwartete EEG-Reform schwierig gestalten, fürchtet der ZEW-Experte. Jedes deutsche Bundesland wolle nämlich den Ausbau der Erneuerbaren auf seine Art und mit den von ihm präferierten spezifischen Technologien vorantreiben. Auch deshalb sei ein Konsens zwischen Bund und Ländern hier so schwierig.
(Schluss) sp/gru
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