30.06.2016 14:08:00
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Wirtschaftsparlament - AMS-Kopf und Leitl wollen Lohnkostensenkung
Laut AMS-Vorstand Johannes Kopf gibt es am österreichischen Arbeitsmarkt aktuell um rund 15.000 mehr offene Stellen als im Vorjahr, das sei ein Plus von 50 Prozent. 40 Prozent der offenen Stellen könnten innerhalb von zehn Tagen besetzt werden, 70 Prozent binnen eines Monats. Andererseits sind laut Kopf 6 Prozent der freien Arbeitsplätze auch nach Monaten noch nicht besetzt, was zu einem ernsten Problem wird, "wenn Betriebe Aufträge nicht annehmen können, weil sie nicht die Mitarbeiter dafür haben."
Trotzdem gebe es aktuell eine Kluft von rund 45.000 offenen Stellen und 400.000 Arbeitslosen. Um die Arbeitslosigkeit einzudämmen, ist für Kopf eine Senkung der Lohnnebenkosten der wichtigste Hebel. Selbiges fordert auch Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl (ÖVP). Mit einer Reduktion von fünf Prozent würde es zehntausende Arbeitsplätze mehr in Österreich geben.
"Mit kürzeren Arbeitszeiten, mit einer Maschinen- bzw. Computersteuer, mit mehr Steuern und Abgaben, mit Instrumenten der Vergangenheit werden wir die Probleme der Zukunft nicht lösen", so Leitl in Richtung Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), der sich kürzlich für die Maschinensteuer aussprach, und dies "im Interesse des Standorts berücksichtigen" solle. Auch Alexander Klacska vom ÖVP-Wirtschaftsbund und WKÖ-Vizepräsident Matthias Krenn von der Freiheitlichen Wirtschaft (RFW) erteilten neuen Abgaben wie der Maschinensteuer eine Absage.
Als Chance für die heimische Wirtschaft sieht Leitl die Migration. Besonders im Pflegebereich würde es in Zukunft zu einem erhöhten Bedarf an Fachkräften kommen, hier gebe es Chancen für Flüchtlinge zum beidseitigen Vorteil. Kopf spricht sich bei der Einbringung von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt für rasche Deutschkurse aus: "Damit Integration erfolgreich ist, müssen wir früh und intensiv damit beginnen."
Am herausforderndsten sind für Kopf "nicht die Flüchtlinge, sondern Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung. Dieses Problem kann nur im Bildungssystem gelöst werden. Unsere Schulen müssen viel, viel besser werden."
(Schluss) cam/phs
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