01.09.2015 11:10:45
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Wirtschaft fordert Reformen von Merkel und Rajoy
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)-- Die deutsche und die spanische Wirtschaft fordert Reformen in Europa, um eine gute Entwicklung in beiden Ländern auch künftig zu sichern. In einer Erklärung, die die Präsidenten der großen Wirtschaftsverbände Deutschlands und Spaniens an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy übergaben, verlangt die Wirtschaft nach Angaben der deutschen Verbände, "den europäischen Integrationsprozess zu vertiefen und notwendige Reformen auf nationaler Ebene umzusetzen".
Merkel und Rajoy diskutierten bei einem Deutsch-Spanischen Unternehmertreffen über die aktuelle Entwicklung, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gemeinsam mit der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem spanischen Partnerverband Confederación Española de Organizaciones Empresariales (CEOE) organisierte. An dem Treffen hatten auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und sein spanischer Amtskollege Luis de Guindos teilgenommen.
BDI-Präsident Ulrich Grillo forderte bei dem Treffen "eine institutionelle Stärkung der Eurozone" und weitere Reformen auf den Arbeits- und Gütermärkten. "Spanien hat die Trendwende geschafft", betonte er aber. "Das Jahr 2015 ist für Spanien ein echtes Erfolgsjahr." Die erwarteten Wachstumsraten von rund 3 Prozent gehörten zu den höchsten in der Eurozone. Nun müsse Kurs gehalten werden. Auch für Deutschland werde 2015 zu einem guten Jahr werden, auch wenn man hierzulande nicht mit 3 Prozent Wachstum rechnen könne. Allerdings seien nicht alle Euro-Länder so gut aufgestellt.
CEOE-Präsident Juan Rosell warnte vor einer Selbstzufriedenheit seines Landes, auch wenn Spanien die höchste Wachstumsrate der Euro-Länder aufweisen werde. "Wir müssen weiter an Reformen festhalten", betonte er. Der spanische Wirtschaftspräsident forderte einen "digitalen Binnenmarkt" auf europäischer Ebene, von dem sein Land profitieren könne.
Nach Angaben des BDI sollten bei dem Unternehmertreffen "die Auswirkungen der Strukturreformen in Spanien, die bilateralen Beziehungen und die Herausforderungen Europas" diskutiert werden. Seitdem im September 2012 zuletzt Unternehmer und Politiker beider Länder zusammen gekommen seien, habe sich die Situation Spaniens "zum Positiven hin entwickelt", erklärte der Wirtschaftsverband. Nach schwierigen Jahren der Krise und nachhaltigen Reformen könne das Land einen deutlichen Aufwärtstrend vorweisen. Stabile Wachstumsraten und steigender Binnenkonsum gäben Zuversicht, dass auch die hohe Arbeitslosigkeit Schritt für Schritt abgebaut werden könne.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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September 01, 2015 05:00 ET (09:00 GMT)
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