03.07.2014 14:10:00

Windradbetreiber beklagen hohe Kosten für Ausgleichsenergie

Einzelne Windräder können nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden, kritisierte die IG Windkraft am Donnerstag. Ursache seien die hohen Kosten für Ausgleichsenergie und die Netznutzung. Die IG Windkraft macht auch Förderungen für Stromgewinnung aus fossilen Energieträgern für ihre Probleme verantwortlich und fordert eine Verlängerung der Subvention für Windkraftanlagen.

Ausgleichsenergie ist nötig, um Angebot und Nachfrage beim Strom auszugleichen und damit einen Zusammenbruch des Stromnetzes zu verhindern. Die Kosten dafür seien von 89 Mio. Euro 2012 auf 171 Mio. Euro 2013 gestiegen, ohne dass spürbar mehr Regelleistung abgefragt werde, kritisiert die Interessensvertretung der Windradbetreiber. Davon entfielen 2013 laut E-Control 40 Mio. Euro auf die alternativen Stromanbieter. Unter dieser Gruppe verursacht die Windenergie 86 Prozent des Regelungsbedarfs. Entsprechend müssen die Windkraftbetreiber rund 1,5 Cent je kWh für Ausgleichsenergie zahlen. Andere Anbieter erneuerbarer Energie hingegen nur 0,35 Cent.

Die Stromregulierungsbehörde E-Control verweist in einer Aussendung darauf, dass die Kosten für die Regel- und Ausgleichsenergie in den letzten Wochen "deutlich" gesunken seien, nicht zuletzt durch eine Zusammenarbeit mit Deutschland und der Schweiz. Der Preis je kWh könnte dadurch heuer fallen, wenn allerdings der Regelungsbedarf aufgrund eines deutlich höheren Angebots an Windkraft steigt, könnten die Gesamtkosten für Regelungsenergie weiter steigen.

Aber dass Windräder nach dem Auslaufen der Förderung nach 13 Jahren stillgelegt werden müssen, liege nicht nur an den Kosten für die Ausgleichsenergie, sondern auch am allgemein niedrigen Strompreis, schreibt E-Control-Vorstand Martin Graf in einer Aussendung. "Würden sich die Windkraftbetreiber aktiver am Markt beteiligen und nicht den gesetzlich festgelegten Abnahmetarif der OeMAG nehmen, wären die Probleme weit geringer", meint er und verweist auf andere Windkraftanlagen, die nach Auslaufen der Ökostromförderungen wirtschaftlich arbeiten. "Die betroffenen Windkraftanlagen haben 13 Jahre lang risikolos Ökostromförderungen erhalten, die Anlagen sollten sich amortisiert haben. Jetzt ist es eben an der Zeit, sich dem Markt und dem wirtschaftlichen Risiko zu stellen."

(Schluss) tsk/snu

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