12.10.2015 09:49:00

Wifo sieht weder in Eurozone noch in Schwellenländern Wachstumsimpuls

Einigermaßen gedämpft sind die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft nach Erwartung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo). Experte Stefan Schiman schreibt in seiner am Montag veröffentlichten Prognose bis zum Jahr 2020: "Zwei negative Impulse verdienen besondere Beachtung". Das seien die Unsicherheit im Euroraum, die Investitionen hemme, und die "fragile" Entwicklung der Schwellenländer.

Der Euroraum habe keine Instrumente, um die anhaltende Wirtschaftskrise und die unterschiedliche Entwicklung in den Mitgliedsstaaten zu überwinden. Die "grundlegenden Konstruktionsfehler" der Währungsunion, insbesondere in der Lohn- und Fiskalpolitik, blieben bestehen. In Summe erwartet Schiman hier mittelfristig nur ein Wachstum von jährlich 1,4 Prozent.

Aber auch von den Schwellenländern gehen negative Impulse aus. China sei zuletzt durch massive staatliche Investitionsprogramme gewachsen, "diese Überproduktion wurde nun korrigiert". Das dämpfe aber Welthandel und Rohstoffpreise. Schiman geht zwar davon aus, dass China die aktuelle Konjunkturflaute überwinden kann, das Trendwachstum werde aber mit 6 Prozent schwächer ausfallen als bisher. Der von China ausgehende Verfall der Rohstoffpreise belaste aber rohstoffexportierende Länder wie Russland und Brasilien. Für diese Länder geht das Wifo daher nur mehr von Wachstumsraten von 1,7 bzw. 1,3 Prozent aus.

Positiver sieht das Wifo die Aussichten in den USA, wo es ein Plus von 2,5 Prozent geben dürfte, was gemessen am bereits sehr hohen Pro-Kopf-Einkommen ein sehr guter Wert sei. Auch Indien werde sich gut entwickeln und mittelfristig mit 7,2 Prozent und damit stärker als China wachsen. Diesem rohstoffimportierenden Land helfen die fallenden Preise.

(Schluss) tsk/gru

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