09.06.2016 09:01:00

Wifo: Schwellenländer stabiler, Russland-Rezession abgeschwächt

In den Schwellenländern scheint sich die Konjunktur nach Ansicht des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) zuletzt stabilisiert zu haben, nachdem sie sich 2015 deutlich eingetrübt hatte. In China dürften die Bemühungen um eine Stimulierung erste Erfolge erzielt haben, und in Russland schwächten sich die rezessiven Tendenzen ab, so das Wifo am Donnerstag in seinem monatlichen Konjunkturbericht.

Die Weltwirtschaft insgesamt expandierte laut Wifo im 1. Quartal ähnlich wie Ende 2015 nur verhalten. Unter den Industrieländern blieb die Expansion zu Jahresbeginn vor allem in den USA gedämpft, während sie sich im Euroraum im 1. Quartal merklich beschleunigte.

Das Wachstum der Weltwirtschaft dürfte in den kommenden Monaten allmählich etwas anziehen; Auftrieb erhalte es von der nach wie vor robusten Entwicklung in den führenden Industrieländern und dem Abklingen der tiefen Rezession in einigen großen Schwellenländern. Darauf weise auch der jüngste Anstieg der Rohstoffpreise hin.

In Österreich ist die Wirtschaft ja heuer zu Jahresbeginn stärker gewachsen als zunächst angenommen. Im Quartalsabstand legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 statt um 0,4 Prozent zu, hatte das Wifo Ende Mai in seiner Revision der Schnellschätzung erklärt. Diese Steigerung - bestimmt durch die Inlandsnachfrage - sei "bemerkenswert" angesichts der verhaltenen Weltkonjunktur und des eher trüben Bildes der Vorlaufindikatoren für Österreich, so das Institut am Donnerstag.

In zwei Wochen steht die nächste vierteljährliche Konjunkturprognose von Wifo und Institut für Höhere Studien (IHS) an. Zuletzt, Mitte März, hatten die beiden Institute für heuer ein Realwachstum von 1,6 bzw. 1,5 Prozent vorhergesagt, für 2017 ein BIP-Plus von 1,6 bzw. 1,5 Prozent.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat Anfang dieser Woche ihre Prognosen für das heimische Wirtschaftswachstum nach unten revidiert: Demnach wird das BIP heuer um 1,6 Prozent wachsen, 2017 sollen es 1,5 Prozent sein. Im Dezember lagen die Prognosen noch bei 1,9 beziehungsweise 1,8 Prozent.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) blieb in ihrer jüngsten Prognose von Anfang Juni für Österreich für heuer bei einer Wachstumserwartung von 1,3 Prozent, 2017 soll der BIP-Anstieg bei uns dann 1,6 Prozent betragen statt 1,7 Prozent wie noch im November angenommen.

(Schluss) sp/cs

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