29.09.2015 11:03:00
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Budgetbelastungen durch Heta und Bankenhilfen
Auch in den kommenden Jahren belasten die Bankenhilfen den heimischen Staatshaushalt. Das Wifo nimmt hier im Prognosezeitraum weitere, das Maastricht-Defizit erhöhende Maßnahmen in Höhe von 1,7 Mrd. Euro heuer und 0,6 Mrd. Euro 2016 an. Heuer werde das Defizit - auch durch die Konjunkturschwäche und die geringere Einnahmen-Entwicklung - bei 1,9 Prozent des BIP liegen. "Ohne Bankenhilfen und unerwartete Zusatzausgaben im Zuge der Flüchtlingskrise im 2. Halbjahr würde das Maastricht-Defizit 1,3 Prozent des BIP betragen", erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut am Dienstag.
Für 2016 wird dann ein gesamtstaatliches Maastricht-Budgetdefizit von 2,0 Prozent erwartet. Und: "Über die gegenwärtigen Erwartungen hinausgehende Bankenhilfen bilden ein Prognoserisiko für den Finanzierungssaldo des Staates", so das Wifo.
Die Weltkonjunktur war heuer laut IHS bisher äußerst verhalten, speziell durch Schwellenländer wie China, wobei Brasilien und Russland sogar in einer Rezession stecken. Träger des Wachstums sind gegenwärtig die Industrieländer, besonders kräftig expandieren die USA. Für den Euroraum rechnet das IHS für 2015/16 mit BIP-Zuwächsen von 1,4 bzw. 1,7 Prozent, das Wifo mit jeweils 1,5 Prozent. Die EU-28 sollten laut Wifo um 1,9 und 1,8 Prozent zulegen können.
"Die Prognoserisiken bleiben weiterhin hoch", betont das IHS. Das größte weltwirtschaftliche Risiko gehe derzeit von einer deutlich stärker als erwarteten Abschwächung der chinesischen Wirtschaft aus. Die Turbulenzen an den Aktienmärkten würden auf die Gefahren hindeuten, die von einer US-Zinswende ausgehen könnten. Und die geopolitischen Spannungen (Ukraine, Syrien, Irak) würden die Unsicherheit der Wirtschaftsakteure hoch halten.
Für die österreichische Wirtschaftsentwicklung besteht laut IHS weiter das Risiko, dass das Unternehmervertrauen gering bleibt und damit selbst bei einem verbesserten internationalen Konjunkturklima wenig investiert wird. Bereits 2014 haben sich die Investitionen in Österreich nach den neuen Berechnungen viel schlechter entwickelt als noch vor drei Monaten gedacht. Und für heuer und 2016 ist hier vor allem das IHS deutlich pessimistischer.
Die Teuerungsrate in Österreich sehen beide Institute - nach 1,7 Prozent im Vorjahr - heuer bei 1,1 Prozent und kommendes Jahr bei 1,7 bzw. 1,8 Prozent. Heuer würde die Inflation bei uns damit um rund einen Prozentpunkt über dem Durchschnitt des Euroraumes liegen, nach +1,1 Prozentpunkten 2014.
(Schluss/Forts. nach PK) sp/rf/cs
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