22.10.2015 11:00:00
|
Wifo-Experte sieht jeden dritten Bankjob im Land wackeln
Das wären bei einem aktuellen Beschäftigtenstand von 75.000 mehr als 25.000 Stellen. Der Abbau müsse, so Hahn im "Kurier" (Donnerstag), nicht immer durch Kündigungen erfolgen, auch freiwillige Abgänge fielen darunter. Scheibchenweise gingen dadurch in den vergangenen fünf Jahren in der Branche bereits 4.000 Stellen verloren. Die heimischen Großbanken hätten wegen der Erfolge in Osteuropa Strukturanpassungen im Inland lange Zeit verschleppt, findet Hahn. Jetzt, wo die Erträge einbrechen, hätten die Institute ein Kostenproblem und seien gezwungen, "ihre optimale Größe zu finden". Die Personalkosten machen rund die Hälfte der operativen Kosten einer Bank aus.
Seit am Beginn der Woche Überlegungen von UniCredit für einen Teilverkauf der Bank Austria bekannt geworden sind, geht in den Banken in Österreich wieder die Jobangst um. Es wird eine Zerschlagung der größten Bank des Landes befürchtet. Laut "Presse" spießt es sich bei den Plänen rund um einen Verkauf des Privatkundengeschäfts an Cerberus an den Personalkosten. Die Bank Austria hat in Österreich 9.400 Mitarbeiter. Ein Drittel ist unkündbar. Aus verschiedenen Dienstrechten summierten sich Pensionsansprüche, Anwartschaftsrechte und weitere Belastungen auf etwa 3 bis 4 Mrd. Euro. Die Altverträge sollen Cerberus zu teuer sein.
Sollte der US-Fonds Cerberus das Privatkundengeschäft der Bank Austria übernehmen und mit der Tochter BAWAG fusionieren, hätte dies nur Sinn, wenn es zu massiven Einsparungen kommt. "Das Ganze ist symptomatisch für die österreichische Bankenbranche", sagte Wifo-Experte. So wie es derzeit aussehe, könnte das Bank-Austria-Privatkundengeschäft zum Nulltarif "verscherbelt" werde.
(Schluss) rf/phs
WEB http://www.bankaustria.at http://www.bawagpsk.com
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!