01.10.2013 15:59:00

Wiener Weltbank-Konferenz will Wirtschaftsprüfungen in CEE verbessern

Bei einer Konferenz der Weltbank in Wien werden heute die Bilanzierungs- und Wirtschaftsprüfungsvorschriften insbesondere in mittel- und osteuropäischen Ländern unter die Lupe genommen. Ziel ist die Anhebung der Standards für diese Tätigkeiten, die nicht nur im Unternehmens, sondern auch im öffentlichen Interesse liegen, so die Weltbank. Bei der jüngsten schweren Finanzkrise wurden teilweise auch unvollständige Regelungen und die Nichteinhaltung von Buchführungs- und Wirtschaftsprüfungsstandards verantwortlich gemacht.

Nicht nur bei der heute Dienstag durchgeführten Konferenz nimmt sich das in Wien angesiedelte Centre for Financial Reporting Reform (CFRR), eine Einheit der Weltbank, dieses Themas an. Um die Einhaltung der Standards zu verbessern wurde heute ein neues Programm gestartet. STAREP (Strengthening Auditing and Reporting in the Countries of the Eastern Partnership) beschäftigt sich mit der Lage in Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Georgien, Moldawien und der Ukraine. Finanziert wird es von der österreichischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (ADA) und dem Finanzministerium.

Harald Waiglein, Sektionschef im Finanzministerium, hob die Bedeutung eines effektiven System der Unternehmensbuchführung hervor. Das in Wien ansässige CFRR spiele bei der Entwicklung von Transparenz und guter Unternehmensführung in Mittel- und Osteuropa, einer für Österreich besonders wichtigen Region, eine Schlüsselrolle.

Der Vizedirektor der Weltbank, Charles McDonough, hob ebenfalls die Bedeutung von Transparenz hervor: Durch mehr Transparenz könnten die Kosten für Kapital gesenkt werden. Skeptisch zeigte er sich angesichts der aktuellen Entwicklung, die seiner Meinung nach "zurück in die 70er und 80er Jahre" führe. Statt einer Mischung aus marktwertorientierten und kostenorientierten Bewertungen sollten einheitlich marktwertorientierte (mark to market)-Bewertungen abgegeben werden. Den Vorhalt von Kritikern, dadurch würde prozyklisch eine Krise noch angefeuert, kann McDonough nicht nachvollziehen. An der jüngsten Krise sei eine marktwertorientierte Bewertung nicht schuld gewesen.

McDonough unterstützt eine verpflichtende Rotation der Wirtschaftsprüfer. In der Weltbank würden Wirtschaftsprüfer für fünf Jahre bestellt, mit einer einmaligen Verlängerungsmöglichkeit.

In der EU soll die Frage der Neuregelung für Wirtschaftsprüfer hoffentlich vor der nächsten Europawahl im Mai 2014 entschieden werden, sagte Didier Millerot von der EU-Kommission. Besonders umstritten sei noch die verpflichtende Rotation der Prüfer und die Frage, welche Tätigkeiten die Prüfer - zusätzlich zur Wirtschaftsprüfung - für das Unternehmen verrichten dürfen sollen. Die Qualität der Buchführung und der Wirtschaftsprüfung der Unternehmen sei wichtig für die ganze Gesellschaft wichtig, betonte er.

(Schluss) gru/cri

WEB http://www.worldbank.org/

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