12.11.2014 10:30:00

Werbewirtschaft sieht sich merklicher Abkühlung gegenüber

Die österreichische Werbewirtschaft sieht sich einer merklichen Abkühlung gegenüber. "Die heimische Kommunikationsbranche befindet sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Fahrwasser", urteilt Angelika Sery-Froschauer, Obfrau des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Dies spiegle sich auch im Werbeklimaindex wieder, der um 13 Punkte gefallen ist.

Belief sich der vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) erhobene Index im zweiten Quartal noch auf 29 Punkte, stehen aktuell nur mehr 16 zu Buche. "Die Unternehmen der Kommunikationsbranche bewerten ihre aktuelle Geschäftslage erneut weniger gut", wird Sery-Froschauer in einer Aussendung zitiert. "Auch der Ausblick auf die kommenden sechs Monate trübte sich ein." Dementsprechend werde man "2015 mit einer nur mäßigen Werbekonjunktur konfrontiert sein".

Im Vergleich zu anderen EU-Ländern stehe die heimische Kommunikationswirtschaft allerdings "immer noch respektabel da". Dennoch wurde die aktuelle Geschäftslage von den Befragten (Stichprobe: 668 Unternehmen) im Oktober mit minus 15 Punkten deutlich negativ bewertet - erstmals seit Beginn 2010. Die Strukturen der Branche seien derzeit "einem massiven Wandel" ausgesetzt, wobei das Thema Online-Kommunikation in Österreich noch nicht richtig angekommen sei. Daher plädierte die Fachverbandsobfrau für "Anreize für Auftraggeber", um Investitionen in digitale Kommunikationsformen zu fördern.

Bei den unternehmerischen Erwartungen überwiegen allerdings noch die optimistischen Aussichten: Hier steht man derzeit bei einem Plus von zehn Punkten. Die zuversichtliche Stimmung sei Sery-Froschauer zufolge aber "eindeutig verflogen". Angesichts einer sehr zurückhaltenden Beschäftigungserwartung in der Branche sei die Politik gefordert, "die öffentlichen Mittel rasch und gezielt auf Zukunftsinvestitionen zu lenken. Wir brauchen rasche Maßnahmen für Unternehmen, Jobs und Wachstum."

Zusätzlich wurden vom WIFO auch Trends bei den Beschäftigungsformen erhoben. 67 Prozent gaben dabei an, dass Bedeutung und Anzahl von EPU in den kommenden fünf Jahren zunehmen werden. Gleichzeitig glauben 61 Prozent der Unternehmer, dass es weniger fix angestellte Mitarbeiter in der Branche geben werde - weshalb auch knapp zwei Drittel der Befragten von einem Anstieg an freien Mitarbeitern ausgehen. 74 Prozent gehen davon aus, dass sich die Kreativbranche in unternehmerischen Netzwerken zusammenschließen wird.

(S E R V I C E - http://wko.at/werbung)

(Schluss) cig/pro/phs

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