Weltweite Stahlproduktion sinkt

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Angesichts unsicherer Wirtschaftsaussichten und hoher Überkapazitäten ist die weltweite Stahlproduktion zu Jahresbeginn gesunken. Die Hütten erschmolzen im ersten Quartal mit gut 400 Millionen Tonnen 1,8 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie der Weltstahlverband am Dienstag in Brüssel mitteilte. Im März beschleunigte sich der Abwärtstrend mit einem Rückgang von 2,7 Prozent.

Im mit Abstand größten Herstellerland China sackte die Stahlmenge um 1,7 Prozent in den ersten drei Monaten ab. In Deutschland ging es um zwei Prozent nach unten und in den USA sogar um 7,6 Prozent. Die Branche klagt seit langem über niedrige Preise. Vor allem China gilt als Sorgenkind. Im vergangenen Jahr war dort erstmals seit 1995 die Stahlnachfrage gesunken. Trotz dieser Schwäche und Verluste allerorten scheuen die chinesischen Hütten bislang einen massiven Abbau ihrer Produktionskapazitäten. Das belastet die gesamte Stahlbranche weltweit, weil China die überschüssigen Mengen auf dem Weltmarkt loszuwerden versucht.

Erst am Montag hatte der Weltstahlverband seine Prognose gesenkt. Wegen des abflauenden Absatzes in China rechnet die Branche nun noch mit einem Wachstum der Nachfrage nach Stahl von 0,5 Prozent auf 1,54 Milliarden Tonnen, 2016 soll es um 1,4 Prozent nach oben gehen. Im Herbst 2014 hatte der Verband noch einen Zuwachs von 2 Prozent für dieses und das kommende Jahr prognostiziert./enl/mne/fbr