Streit um Piloten-Verträge 14.07.2014 12:37:00

Weiterer AUA-Ausbau der Langstrecke nicht vor 2016

Für 2015 sei jedenfalls keine Expansion mit der Langstreckenflotte geplant, so Vorstand Karsten Benz. "Es muss dazu Rechts- und Planungssicherheit geben", sagte Benz mit Verweis auf die KV-Verhandlungen am Wochenende vor Journalisten. Benz hofft, dass die Verhandlungen so schnell wie möglich abgeschlossen werden, damit die extrem wichtigen Entscheidungen zu Wachstum und Flotte getroffen werden könnten. Stand und Verlauf der Gespräche will der AUA-Vorstand "intern halten". Es gehe weiter. Klares Ziel sei ein Kollektivvertrag. Den Zeithorizont beschreibt er mit "Herbst".

Der Vorlauf für eine neue Langstreckendestination betrage üblicherweise ein Jahr. Weiter Fantasie gibt es für ein Ziel an der US-Westküste. "Da fällt uns auch immer was ein", so Benz. Dafür brauche es aber mehr als ein neues Flugzeug, weil es in 24 Stunden nicht wieder zurück sein kann. Zur Zeit sei die AUA in einer Situation, wo sie "vorsichtig" wachsen wolle.

Auch der Ersatz der Fokker-Flotte bedingt einen vorherigen KV-Abschluss und damit zusammenhängende Rechtssicherheit, sagt Benz.

Auf der Langstrecke ist bei der AUA seit kurzem ein elftes Flugzeug im Betrieb. Damit wurden die Nordamerikakurse erweitert. Chicago - seit Mai 2013 wieder im Programm - wurde von fünfmal wöchentlich auf täglich aufgestockt. Im ersten Jahr brachte diese Route seither 100.000 Passagiere. Nach Washington fliegt die AUA jetzt mit einem größeren Flugzeug, mit einer Boeing 777 (bisher 767). Mit Newark im Bundessstaat New Jersey nahe New York kam mit 2. Juli ein neuer Zielflughafen dazu - vorerst fünfmal die Woche beflogen und ab nächstem Jahr täglich. 2014 will die AUA 130.000 Passagiere in Nordamerika dazugewinnen.

Welche Langstrecke die meisten Gewinne abwirft, sagt Benz nicht. Nur, dass es über den Atlantik "sehr gut" laufe.

Im Lufthansa-Konzern werden in den USA insgesamt 17 Ziele angeflogen. Auf den Routen ist die Lufthansa und auch die AUA in einem "Nordamerika-Joint Venture" mit United, das für die europäischen Partner eine Umsatzbeteiligung bedeutet. Auf den Routen von den USA nach Europa gibt United den Partnern die Preise vor, umgekehrt sind es Lufthansa, AUA, Swiss und Brussels, allerdings auch in Absprache mit den Amerikanern. 2,5 Mrd. Euro setzt die Lufthansa-Gruppe mit ihrem Streckennetz nach Nord- und Südamerika um, der größte Teil (etwa 70 Prozent) stellt Nordamerika.

Die USA-Routen waren für die Lufthansa jahrelang zuverlässige Ergebnisbringer für die deutsche Airline, zuletzt hat sich das Geschäft hier aber doch abgeschwächt. Die Lufthansa hat deshalb zuletzt einen abendlichen USA-Flug vorübergehend aus dem Programm genommen.

rf/pro

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