05.10.2014 12:23:32
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Weidmann wettert gegen ABS-Käufe der EZB
Die Deutsche Bundesbank kritisiert weiterhin offen das Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) für Kreditverbriefungen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sagte dem Nachrichtenmagazin Focus, er sehe die Gefahr, dass "Kreditverbriefungen schwächerer Qualität" zu überhöhten Preisen gekauft werden könnten.
"Dann würden Kreditrisiken, die von privaten Banken eingegangen wurden, ohne einen entsprechenden Ausgleich auf die Notenbank und damit den Steuerzahler verlagert", kritisierte der Bundesbank-Präsident. Für Weidmann widerspricht das dem grundlegenden Haftungsprinzip der Marktwirtschaft: "Wer den Nutzen hat, soll auch bei negativen Entwicklungen den Schaden tragen", sagte Weidmann dem Focus.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte nach der letzten Sitzung der Notenbank zeitliche Details zum geplanten Ankaufprogramm von besicherten Wertpapieren (ABS) bekannt gegeben. Mit Hilfe des Programms will er die Kreditvergabe im Euroraum beleben. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann gilt als scharfer Kritiker des Programms, weil er Interessenkonflikte der Notenbank zwischen Bankenaufsicht und Notenbankrolle fürchtet.
Weidmann äußerte sich im Interview mit dem Focus auch zur Abwertung des Euro an den internationalen Devisenmärkten. "Wettbewerbsfähigkeit lässt sich dauerhaft nicht durch Abwertung herbeiführen." Eine Politik, die mit Absicht die eigene Währung schwächen wolle, werde auf Dauer inflationäre Gegenwirkungen hervorrufen: "Ein solcher Abwertungswettlauf kennt am Ende nur Verlierer."
Die Gemeinschaftswährung des Euroraumes hat in den letzten Wochen kräftig an Wert eingebüsst, weil zum einen eine Zinserhöhung in den USA, zum anderen aber eine weiterhin expansive Geldpolitik der EZB erwartet wird. Höhere Zinsen machen auch Anlagen in der jeweiligen Währung interessanter, weshalb der US-Dollar zuletzt gegen viele wichtige Währungen der Welt aufwertete. Seit Mai hat der Euro daher gegenüber dem Dollar kräftig an Boden verloren und sank am Freitag mit 1,2500 auf den tiefsten Wert seit zwei Jahren.
Kontakt zum Autor: klaus.brune@wsj.com
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