Weidmann kritisiert Entscheidung zum Kauf von ABS-Papieren

   Von Brian Blackstone

   FRANKFURT--Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat die jüngste Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), im großen Maßstab besicherte Wertpapiere zu kaufen, erneut aufs Korn genommen. Der Kauf von sogenannten Asset-backed Securities (ABS) untergrabe die Anstrengungen zur Bankenregulierung, sagte Weidmann bei einer Rede in Riga.

   Im vergangenen Monat hatte die EZB ein Programm zum Kauf von Kreditpaketen vorgestellt, das darauf zielt, die Geldmenge zu erhöhen und die Kreditvergabe anzukurbeln. Weidmann lehnte den Beschluss ab und kritisierte, dass auf diese Weise Risiken von den Bankhäusern auf die EZB und damit letztlich auf den Steuerzahler übertragen würden.

   "Das würde allem zuwider laufen, was wir in den letzten Jahren versucht haben, durch die Bankenregulierung zu erreichen", sagte Weidmann.

   Weidmann gab zu erkennen, dass er wenig bis gar keine Lust zu noch dramatischeren Aktionen habe, obwohl die Inflation weit unter dem EZB-Ziel von knapp 2 Prozent liegt. Im September lag die Inflationsrate mit 0,3 Prozent auf dem tiefsten Stand seit fünf Jahren.

   "Der niedrige Inflationsdruck geht größtenteils auf den Rückgang der Energiepreise und auf die Anpassungsprozesse in einigen Euroländern zurück - Faktoren, auf die die EZB keinen direkten Einfluss hat", sagte Weidmann. Die EZB sollte nur reagieren, wenn sich die Schwäche der Inflation auf einer breiteren Basis bemerkbar mache, ein Vorgang, den Ökonomen als Zweitrundeneffekte bezeichnen.

   Das Risiko einer Deflation sieht Weidmann nicht, nur die Gefahr, dass die Inflation zu lange zu niedrig bleibt. Er drängte die Regierungen der Eurozone dazu, ihre Volkswirtschaften durch Strukturreformen zu verbessern. "Der größte Engpass für mehr Wachstum in Europa ist weder die Geldpolitik noch ein Mangel an fiskalischen Anreizen, sondern strukturelle Hürden, die Wettbewerb, Innovation und Produktivität bremsen", sagte Weidmann.

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   October 17, 2014 05:41 ET (09:41 GMT)

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