04.08.2016 11:52:40

Weidmann bescheinigt deutschen Banken Fortschritte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, hat vor Fehlinterpretationen der IWF-Aussagen zur Deutschen Bank gewarnt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) habe nicht die Solidität einzelner Banken untersucht, sondern deren Bedeutung für das internationale Finanzsystem, sagte Weidmann im Gespräch mit der "Zeit" und dem "Corriere della Sera" (Donnerstag). "Es war immer klar, dass sich wegen ihrer Größe und dem hohen Grad der Vernetzung mit anderen Finanzunternehmen mögliche Probleme der Deutschen Bank auf die Stabilität des Gesamtsystems auswirken würden. Die Deutsche Bank ist in hohem Maße systemrelevant, das war die Aussage des Berichts".

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte mit seiner Einschätzung für Aufsehen gesorgt, Deutschlands größtes Geldhaus sei wegen seiner weltweiten Verflechtungen besonders gefährlich für das Finanzsystem.

Aus Sicht Weidmanns sind Europas Banken insgesamt gerüstet für Turbulenzen. "Aber klar ist auch: Einige Banken müssen zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um ihre Ertragskraft zu stärken. Das gilt nicht zuletzt für einige deutsche Finanzinstitute", sagte der Notenbank-Chef mit Blick auf den jüngsten Stresstest.

Europas Großbanken hatten von der Bankenaufsicht vergangene Woche ein insgesamt recht ordentliches Zeugnis für ihre Krisenfestigkeit bekommen. Bei der Commerzbank und der Deutschen Bank riss der Test zwar überdurchschnittlich große Löcher in die Kapitaldecke. Sie behaupteten sich aber über den zuvor als kritisch erachteten Marken. Weidmann zufolge sind die Banken in Deutschland generell mit mehr und besserem Eigenkapital ausgestattet als vor der Finanzkrise./mar/DP/fbr

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