Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
25.06.2015 12:55:45

Zentralbanken dürfen Athen laut Weidmann keine Brückenfinanzierung leisten

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Zentralbanken des Eurosystems dürfen Griechenland nach Aussage von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann keine Brückenfinanzierung in der Hoffnung geben, dass das Land doch noch Zahlungen seiner Kreditgeber aus dem aktuellen Hilfsprogramm erhält. Bei einer Konferenz des internationalen Bankenverbands IIF in Frankfurt kritisierte Weidmann laut vorab verbreitetem Redetext, dass griechische Banken Liquiditätshilfen ihrer Notenbank erhielten und zugleich Anleihen des griechischen Staats kauften, der seinerseits keinen Zugang zu den Finanzmärkten mehr habe.

   "Banken, die ELA (Emergency Liquidity Assistance) erhalten, sollten ihr Möglichstes tun, um ihre Liquiditätssituation zu verbessern, und daran gehindert werden, sie weiter zu verschlechtern, in dem sie dich am Überrollen von Schuldverschreibungen ihrer Regierung beteiligen", sagte Weidmann.

   Der Bundesbank-Präsident wies darauf hin, dass ELA eigentlich als vorübergehende Liquiditätsquelle für gesunde Banken mit guten Sicherheiten gedacht ist. Griechische Banken erhielten diese Hilfe nun aber schon längere Zeit, und ELA sei inzwischen ihre einzige Refinanierungsquelle. "Das weckt Zweifel an ihrer finanziellen Solidität, die vor allem von den Entscheidungen der griechischen Politik beeinträchtigt wird, die Kapitalflucht und große Barabhebungen ausgelöst hat", sagte Weidmann.

   "Vor diesem Hintergrund sollte allen an den gegenwärtigen Verhandlungen beteiligten Seiten klar sein", so der Bundesbank-Präsident, "dass das Eurosysten Griechenland keine Brückenfinanzierung zur Verfügung stellen darf, auch nicht in der Hoffnung auf spätere Zahlungen. Wenn Banken ohne Marktzugang, die Anleihen eines Staats kaufen, der ebenfalls vom Markt ausgeschlossen ist, ELA erhalten, dann lässt dies ernsthaft eine Staatsfinanzierung mit der Notenpresse befürchten." Die Kernprinzipien der Währungsunion zu respektieren, sei keine Frage deutscher Sturheit, sagte Weidmann.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones

   DJG/hab/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   June 25, 2015 06:45 ET (10:45 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 45 AM EDT 06-25-15

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!