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Dank Währungseffekten 24.10.2014 13:20:48

Hoher Gewinn treibt Volvo-Aktie

Volvo will seine Kosten kräftiger drücken und peilt bis Ende nächsten Jahres nun zehn Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro) Einsparungen an. "Die Profitabilität des Konzern ist nicht auf befriedigendem Niveau und es ist klar, dass wir noch viel harte Arbeit vor uns haben", sagte Volvo-Chef Olof Persson am Freitag. Unter anderem macht er aus den bislang drei Vertriebsorganisationen eine einzige und streicht den Konzernvorstand von 16 auf 10 Mitglieder zusammen.

Bislang hatte der Daimler-Konkurrent Einsparungen von 6,5 Milliarden Kronen als Ziel ausgegeben - zusammen mit anderen Maßnahmen sollte der Gewinn von 2016 an aber um neun Milliarden Kronen verglichen mit 2012 angehoben werden. Jetzt rechnet Volvo nur noch die reinen Kostensenkungen zusammen. An der Börse kam das schärfere Sparziel sehr gut an: Volvo-Aktien schossen zeitweise um 14 Prozent in die Höhe - der größte Kurssprung im Handelsverlauf seit April 2010. Zuletzt lag das Papier mit knapp zehn Prozent im Plus.

Das dritte Quartal wertete Persson außerdem als "kleinen, aber soliden Schritt" auf dem Weg, Volvos Rendite auf einen Topwert in der Branche zu hieven. Dieses Jahr seien 1,6 Milliarden Kronen eingespart worden. Allerdings sank der operative Gewinn trotz günstiger Wechselkurse im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 2,25 Milliarden Kronen. Analysten hatten mehr erwartet. Unter dem Strich blieben mit 1,55 Milliarden immerhin neun Prozent mehr als vor einem Jahr.

Volvo bekommt wie auch Weltmarktführer Daimler die schwache Konjunktur auf dem Heimatkontinent und die einbrechende Nachfrage in Südamerika zu spüren. In beiden Regionen mussten die Konzerne teils kräftige Rückgänge bei den Bestellungen verzeichnen. Kompensieren können die weltweit aufgestellten Unternehmen den Gegenwind zumindest teilweise durch gute Geschäfte in Nordamerika. Nur weil Volvos Umsatz dort zwischen Juli und September um ein Viertel stieg, legten die Erlöse weltweit um knapp vier Prozent auf 67,2 Milliarden Kronen zu. Auch die Bestellungen stiegen, weil die Aufträge in Nordamerika um fast drei Viertel zulegten.

Dagegen musste Daimler am Donnerstag weniger Aufträge aus dem dritten Quartal vermelden. Dafür konnten die Stuttgarter ihren Spartengewinn vor Steuern und Zinsen um ein Achtel auf 588 Millionen Euro steigern. Das waren fast sieben Prozent vom Umsatz und damit die höchste Rendite seit drei Jahren. Nächstes Jahr will Daimlers Trucks-Sparte dann von der vollen Wirkung ihres 1,6 Milliarden Euro schweren Sparprogramms profitieren.

Noch härten treffen die Rückgänge in Europa und Südamerika die Volkswagen-Töchter MAN und Scania, die kein US-Geschäft haben. Bei den Schweden gingen die Aufträge im dritten Quartal in allen wichtigen Regionen zurück, auch der Gewinn schrumpfte leicht. Die Schwester MAN, die am Dienstag ihre aktuellen Zahlen vorlegt, senkte schon vor einem Monat das Gewinnziel ihrer Europa-Sparte drastisch. Auch die Umsatzerwartungen für den Heimatkontinent mussten die Münchner, die bis Ende des Jahres bereits Kurzarbeit für insgesamt 4000 Mitarbeiter in zwei Werken beantragt haben, nach unten korrigieren.

/mmb/stb

GÖTEBORG (dpa-AFX)

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