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Börsengang denkbar 10.03.2015 16:40:30

Wacker Chemie prüft Abspaltung oder Verkauf von Siltronic

Ziel sei, zusätzlichen Wert für das Unternehmen und seine Aktionäre zu schaffen, sagte Unternehmenssprecher Christof Bachmair. Wacker Chemie untersuche derzeit eine Reihe von strategischen Optionen, um die gegenwärtigen Eigentumsverhältnisse der Siltronic AG neu zu strukturieren, hatte der MDAX-Konzern zuvor mitgeteilt. Möglich sei dabei unter anderem auch ein Börsengang von Siltronic. Denkbar sei aber auch die Veräußerung an einen strategischen Investor. An der Börse sorgten die Ankündigungen des Unternehmens für steigende Kurse - die Wacker-Chemie-Aktie verteuert sich zeitweise um rund 5 Prozent.

Vorstandschef Rudolf Staudigl pries die möglichen Vorteile eines solchen Schrittes für beide Seiten: Wacker Chemie könne dann mit zusätzlichen verfügbaren Investitionsmitteln das Chemie- und Polysiliciumgeschäft stärken. Siltronic wiederum könne sich nach einem Börsengang durch einen eigenen Zugang zum Kapitalmarkt zusätzliche Wachstumschancen erschließen.

Das sei eine gute Nachricht, sagte ein Analyst, der namentlich nicht genannt werden wollte. Das Halbleitergeschäft sei sehr zyklisch. Wacker Chemie habe durch Restrukturierungen und die Mehrheitsübernahme an dem Joint Venture mit Samsung die Ergebnisqualität deutlich erhöht. "Daher wäre es heute mit Sicherheit einfacher, das Geschäft am Kapitalmarkt zu platzieren, als noch vor zwei oder drei Jahren", meinte er. Die diesbezüglichen Pläne bezeichnete der Analyst daher vernünftig und sinnvoll.

Vergleichbare Unternehmen, die selbstständig operierten, würden von Analysten mit deutlich höheren Multiples bewertet als die Siltronic unter dem Dach der Wacker Chemie, sagte Unternehmenssprecher Bachmair. Das lege zumindest nahe, einmal zu prüfen ob es nicht sein könnte, dass eine Verselbständigung von Siltronic zu einer Wertaufdeckung führen könnte. Zur Peer Group von Siltronic wird von Analysten etwa das japanische Halbleiterunternehmen Sumco oder das US-Halbleiterunternehmen SunEdison Semiconductor gezählt.

Es handele sich nicht um eine Maßnahme, die aus der Not geboren wurde, betonte der Wacker-Sprecher. Die Halbleitersparte befinde sich in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend und auf einem guten Weg. Im vierten Quartal konnte Siltronc Umsatz und EBITDA dank einer robusten Kundennachfrage sowohl gegenüber dem Vorjahreszeitraum als auch im Vergleich zum Vorquartal steigern.

Die Erlöse legten trotz niedrigerer Preise gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent auf 223 Millionen Euro zu. Dabei ist es Siltronic gelungen, mit deutlich höheren Absatzmengen die niedrigeren Preise für Halbleiterwafer mehr als auszugleichen. Das EBITDA hat sich im Schlussquartal im Vergleich zum Vorjahr mit 38 Millionen Euro sogar mehr als verdreifacht.

Positiv habe sich dabei die Einbeziehung von Siltronic Silicon Wafer ausgewirkt sowie Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung und Kostensenkung, hatte es im Januar geheißen. Die Mehrheit an dem Gemeinschaftsunternehmen mit Samsung zur Produktion von 300-Mililmeter-Siliciumwafern in Singapur hatte Wacker Chemie 2014 übernommen und damit das Geschäft von Siltronic in Asien gestärkt. Das Werk in Singapur gehört zu den modernsten und effizientesten Produktionsstandorten für diesen Durchmesser. Der Markt für 300-Millimeter-Siliziumwafer wächst weiter zu Lasten der kleineren Scheiben. Wacker Chemie hatte vor einem Jahr angekündigt, zusammen mit der dortigen Produktion für 200-Millimeter-Wafer Kosten- und Synergiepotenziale heben zu wollen.

Die Halbleitertochter Siltronic entwickelt und produziert Wafer an Standorten in Europa, Asien und den USA und kooperiert mit Chipherstellern wie Intel oder Samsung.

Der Konzern reagiert mit der Ankündigung auf Presseberichte, dass eine Abspaltung der Halbleitersparte erwägt werde. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf informierte Personen berichtet, dass Wacker damit rund 300 Millionen US-Dollar erlösen könne. Siltronic könne demnach in den USA an die Börse gebracht werden. Ein Händler bezeichneten den genannten Preis allerdings als viel zu niedrig. "Nach den Umsatz-Multiples von Vergleichsunternehmen müsste Wacker dafür mindestens 600 Millionen Dollar erzielen können", meinte er.

Dow Jones Newswires

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