Wochenausblick 21.12.2015 14:50:00

Anleger können sich bei ATX und DAX auf "Jahresendruhe" freuen

Außerdem stehen an diesen wenigen Handelstagen kaum Termine auf der Agenda. In den vergangenen Wochen hatten die Enttäuschung über die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die lang erwartete Zinswende der US-Notenbank Fed für Kursturbulenzen gesorgt. "Nach dem doch anstrengenden Dezember mit dem US-Zinsentscheid und dem großen Verfallstermin dürften sich die Marktteilnehmer nun der Jahresendruhe widmen", sagte Sven Kleinhans, Managing Partner von Momentum Institutional GmbH. Auch laut Marktexperte Daniel Saurenz vom Analysedienst Feingold Research "sollte es der DAX ruhig angehen lassen".

Nach dem "Hexensabbat" am vergangenen Freitag - dem großen Verfallstag an den Terminbörsen - gebe es keine Gründe für weiter schwächelnde Kurse, sagte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Er glaubt eher an eine positive Entwicklung: "Das sogenannte 'Window-Dressing' wird das Notwendige dafür tun." Darunter verstehen die Börsenspezialisten ergebniskosmetische Maßnahmen von Fondsmanagern, die kurz vor Quartals- oder Jahresende gut gelaufene Dividendentitel kaufen, um sie in ihrem Portfolio vorweisen zu können.

"Je näher der DAX das Jahr bei 11.000 Punkten beendet, desto eher wird aus einem ordentlichen ein sehr gutes Aktienjahr", resümierte Saurenz. Aktuell steht Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer etwas unter dieser runden und viel beachteten Marke. Doch auch so kann sich die bisherige Bilanz für 2015 sehen lassen: Mit einem Plus von über acht Prozent hat der DAX mehr als doppelt so stark zugelegt wie der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 - ganz zu schweigen von der Wall Street, wo die Standardwerte-Indizes Dow Jones und S&P 500 auf Jahressicht in der Verlustzone stehen. Auch der österreichische Leitindex ATX überzeugte in diesem Jahr mit einem kräftigen Kursplus von derzeit mehr als sieben Prozent.

Seitdem die Fed im Herbst 2014 ihre Anleihekäufe beendet habe, "beschäftigten sich die Markteilnehmer mit der Frage, wann sie die Leitzinsen erhöhen wird", schrieb Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Nach langem Zögern hat sich die Fed nun getraut. Die ersten Reaktionen an den Aktienmärkten fielen positiv aus. Offensichtlich signalisiert dieser Schritt Vertrauen in die Robustheit der Wirtschaft."

Konjunkturseitig sind vor und zwischen den Feiertagen kaum kursbewegende Nachrichten zu erwarten. Die Ökonomen der DekaBank verweisen auf den am Mittwoch vor Heiligabend erwarteten Preisindex der privaten US-Konsumausgaben für den November. Dieser sei die wichtigste Inflationskennziffer für die amerikanische Notenbank. Allerdings werden "erst die Berichtsmonate Dezember 2015 und Januar 2016 etwas mehr Gewissheit liefern, ob bereits im März 2016 der zweite Leitzinsschritt der Fed folgt".

Eine Woche später könnten Informationen zur Kreditvergabe an die Banken im Euroraum im vergangenen Monat einen Blick wert sein. Diese sollten zeigen, ob die EZB hier mit ihrer expansiven Geldpolitik Fortschritte mache. Die Deka-Experten sind eher skeptisch und rechnen mit einem nur mäßigen Nachfrageanstieg.

Auch Unternehmensmeldungen dürften bis Jahresende dünn gesät sein. Am Montag legt die Hornbach-Gruppe Geschäftszahlen für das dritte Quartal vor. Der Neuigkeitswert wird sich angesichts der vom Baumarktkonzern schon vorab veröffentlichten Eckdaten aber wohl in Grenzen halten.

Ansonsten treten zu Wochenbeginn einige Änderungen in den Aktienindizes der Deutschen Börse in Kraft. Die Bayer-Kunststofftochter Covestro und der Außenwerber Ströer steigen in den MDAX der mittelgroßen Werte auf. Ihren Platz räumen müssen dafür der Fahrzeug- und Maschinenbauer MAN sowie Kabel Deutschland. Im Technologiewerte-Index TecDAX ersetzt der Wafer-Hersteller Siltronic den Maschinenbauer Manz.

Im SDAX der geringer kapitalisierten Unternehmen übernimmt der Betreiber von Online-Marktplätzen Scout24 den Platz von Ströer. Außerdem ziehen das Maschinenbauunternehmen Schaeffler, die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz und der Finanzdienstleister Hypoport in den Index ein. Gehen müssen dafür der Bekleidungshändler Tom Tailor, die Industrieholding Gesco und der Automobilzulieferer SHW.

/gl/jha/das

Von Gerold Löhle

FRANKFURT (dpa-AFX)

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