05.05.2014 11:37:00

WKÖ und aws fordern mehr Haftungen für Unternehmensgründer

Haftungen wären ein billiger und effizienter Weg, um Investitionen kleiner und innovativer Firmen anzukurbeln. Bis zu dem 30-fachen der eingesetzten Budgetmittel könnten als Investition verwirklicht werden, erinnerte WKÖ-Präsident Christoph Leitl am Montag. Ein Viertel der kleinen und kleinsten Firmen Österreichs hätte gerne investiert, konnte diesen Plan aber nicht umsetzen.

Dafür war die mit Abstand häufigste Ursache das Fehlen von Sicherheiten. Vor allem Unternehmen mit geringer Bonität tun sich extrem schwer, einen Kredit zu bekommen, weil dieser mit hohem Eigenkapital der Bank unterlegt werden müsste, was zunehmend teuer ist. Haftungen könnten hier Abhilfe schaffen.

Die Förderbank aws (Austria Wirtschaftsservice) vergibt jährlich knapp eine Viertelmilliarde Euro an Haftungen neu, damit werden Projekte im dreifachen Umfang angetrieben, sagte aws-Chef Bernhard Sagmeister in der gemeinsamen Pressekonferenz. Insgesamt liege das ausstehende Haftungsvolumen bei einer Milliarde Euro. Es werden im langjährigen Schnitt aber nur rund 2,5 Prozent der Haftungssumme schlagend, im Vorjahr entstanden dem Budget überhaupt nur 15 Mio. Euro an Kosten. Damit sei dies eine besonders kostengünstige Möglichkeit, die Wirtschaft anzukurbeln.

Seit Jahren waren im Budget 58 Mio. Euro an Förderausfällen budgetiert. Dieser Posten wird aber schrittweise gekürzt, 2016 sollen es nur mehr 25 Mio. Euro sein. Dabei werde vom aws gefordert, mehr Risiko zu nehmen und die Haftungen auszubauen, so Sagmeister. Auch wenn in den letzten Jahren der im Budget vorgesehene Betrag nicht ausgeschöpft wurde, warnt Sagmeister davor, dass in konjunkturell schwierigen Zeiten durch die Kürzung der Budgetmittel die Vergabe von Haftungen eingeschränkt werden könnte. Vor allem hat Sagmeister Sorge, dass die Vergaberichtlinien, die in den nächsten Wochen fixiert werden, strikter ausfallen und dadurch das aws weniger Haftungen übernehmen kann.

Dabei zeigt eine heute präsentierte Studie von aws und WKÖ, dass ein Viertel der Betriebe mit maximal neun Beschäftigten im Vorjahr gerne investiert hätte, es aber nicht getan hat. Bei Einpersonen-Unternehmen seien drei Viertel der Kreditwünsche abgelehnt worden, bei Firmen mit 1 bis 9 Mitarbeitern immer noch gut die Hälfte. Mit Abstand häufigster Grund für die Ablehnung eines Kredits an österreichische Unternehmen war das Fehlen von Sicherheiten (71 Prozent) bzw. eine schlechte Bonität (39 Prozent). Nur fünf Prozent der Ablehnungen erfolgten demnach, weil die Investitionsvorhaben inhaltlich nicht überzeugt haben.

Vor allem Unternehmensgründer haben große Probleme, die nötigen Sicherheiten aufzubringen, warnte Leitl. Wenn man schon sparen wolle, dann eventuell bei Zuschüssen aber "ja nicht bei den Garantien".

(Schluss) tsk/ivn

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