05.06.2014 12:57:00
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WIIW: Ausländische Direktinvestitionen in Osteuropa 2013 rückläufig
Die Entwicklung der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) war aber 2013 sehr unterschiedlich: Während sie in den elf jüngsten EU-Mitgliedstaaten der Region um fast zwei Drittel zurückgegangen sind, gab es in den so genannten Westbalkan-Ländern (SEE-7) einen Zuwachs um 2 Prozent und in den fünf wichtigsten GUS-Ländern (darunter Russland und Ukraine) sogar eine Zunahme um mehr als ein Viertel.
Unter den neuen EU-Mitgliedern (NMS) konnten nur Rumänien (+27,4 Prozent) und Bulgarien (+2,1 Prozent) mehr FDI anziehen als im Jahr davor. "Mein Optimismus ist aber beschränkt auf etwa sieben, acht Länder", relativierte WIIW-Ökonom Gabor Hunya diese Prognose - die baltischen Staaten und Bulgarien gehören nicht dazu. Insgesamt werden heuer 21,6 Mrd. Euro an FDI in diese Teilregion fließen, nach 12,7 Mrd. Euro im vergangenen Jahr.
In Südosteuropa wird keine wesentliche Veränderung erwartet, dorthin sollen heuer 12,7 Mrd. Euro fließen (nach 12,5 Mrd. Euro).
Russlands FDI werden sich auf 30 Mrd. Euro nahezu halbieren und damit auf das Niveau des Jahres 2010 zurückfallen, neue FDI-Projekte werden sich verzögern, glauben die WIIW-Ökonomen. In allen untersuchten GUS-Ländern zusammen sollen die FDI von 72 Mrd. Euro im Vorjahr auf heuer 38,6 Mrd. Euro einbrechen.
Russland sei aber ein Spezialfall, erläuterte Hunya, weil die hohen FDI-Zuflüsse und -Abflüsse dort vor allem russisches "Roundtripping-Kapital" seien. "Das sind vor allem russische Firmen, die Investitionen in Tochterfirmen im Ausland transferieren - zwei Drittel der russischen Investitionen gehen nach Zypern, auf die Cayman-Inseln und solche Destinationen. Von dort wird es dann zurückinvestiert ins Land", erklärte Hunya. Das habe nicht viel mit Investitionen in Produktion zu tun. Dieses Geld werde auf diese Weise "nicht nur gewaschen, es wird an sicheren Orten gelagert".
Auch für die Türkei ist nach Ansicht der WIIW-Ökonomen wegen der Verflechtung mit Europa und der europäischen Konjunktur "mäßiger Optimismus" angebracht. Ein Zusammenhang zwischen der politische Unsicherheit und den FDI-Zuflüssen sei bisher nicht erkennbar gewesen, sagte Hunya.
(GRAFIK 0689-14, Format noch offen) (Schluss) ivn/cri

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