04.09.2013 15:58:00
|
Arbeiterkammer: Wettbewerbsranking des WEF ist nicht seriös
Eine Lohnpolitik, die sich, wie in Österreich, an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung orientiere, habe Platz 147 nicht verdient, kritisiert Muhm am Mittwoch in einer Presseaussendung. "Die Stärke der österreichischen Wirtschaft im Europa-Vergleich besteht gerade darin, dass die Sozialpartner bei den Lohnverhandlungen die gesamte Wirtschaftsentwicklung im Blick haben und sich eben nicht an betrieblichen Einzelinteressen orientieren", so Muhm.
"Wettbewerbsrankings sagen viel über Managerwünsche und wenig über die wirkliche Wirtschaftslage aus", so Muhm weiter. Es handle sich dabei mehr um versteckten Lobbyismus durch Manager als objektive Kennzahlen. "Der Standort Österreich ist viel besser als so manche Einzelbewertung uns glauben machen will", so der AK-Direktor.
Grundlage dieses Rankings seien zu einem Gutteil persönliche Einschätzungen von Managern. Klare Kennzahlen der Wirtschaft wie etwa das Bruttoinlandsprodukt würden mit subjektiven Meinungen und Wünschen vermischt. Nur so sei auch zu erklären, dass zum Beispiel bei der verschwenderischen Zusammensetzung öffentlicher Ausgaben laut dem Bericht Deutschland und Österreich hinter Botswana, Gambia und Bhutan liegen.
Der Report zeige, "dass wir auf die Herausforderungen der Wirtschafts- und Finanzkrise richtig reagiert haben", so Schieder. Dieser Weg müsse beibehalten werden. Schieder zeigt sich überzeugt, dass "die Verlängerung der erhöhten Bankenabgabe, der verstärkte Kampf gegen Steuerbetrug, die Finanztransaktionssteuer sowie ein gerechter Beitrag von Millionären der positiven Standortentwicklung keinesfalls einen Abbruch tun würden."
Lichtenecker hält die "Jubelmeldungen" von Regierungsmitgliedern über die aktuelle Platzierung Österreichs im WEF-Ranking für überzogen. Der weite Abstand zu den wettbewerbsfähigsten Ländern wie der Schweiz oder Finnland, die auch gleichzeitig Innovation-Leader seien, zeige deutlich, dass Österreich einen sehr hohen Reformbedarf habe, so die Grüne Wirtschaftssprecherin. "Österreich braucht endlich mutige Reformen und nachhaltige Zukunftsinvestitionen - insbesondere in Bildung, Forschung und Innovation, um fit für die Zukunft zu werden", fordert Lichtenecker.
(Schluss) ggr/gru/cs
WEB http://www.arbeiterkammer.at http://www.gruene.at http://www.spoe.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!