Folgt Zusammenschluss? 17.12.2015 15:44:00

Vorstände räumen Kapitalvorteile bei Fusion von RBI und RZB ein

RZB-Chef Walter Rothensteiner und RBI-General Karl Sevelda haben aber erstmals öffentlich eingeräumt, dass eine Fusion von RBI und RZB für die RZB-Gruppe mathematische Vorteile bringen würde. 2016 werde es zum künftigen Aufbau "die eine odere andere Entscheidung geben". Vor Journalisten blieben die Raiffeisen-Bankenchefs am Donnerstag trotzdem weiter ausweichend. "Ich bin in keiner Weise auf eine Fusion festnagelbar", so Rothensteiner. Er wolle das nicht öffentlich diskutieren. Zu möglichen Gründen, die trotz Kapitalvorteilen gegen eine solche Fusion sprechen würden, meinte er nur: "Wir haben Gremien, die man überzeugen muss. Wenn man die nicht überzeugt, wird das nicht stattfinden."

Alle Banken stünden vor Veränderungen, alle würden die Zeichen der Zeit erkennen. Unter den genossenschaftlichen Bankengruppen baut sich gerade die niederländische Rabobank um, wo alle lokalen Rabobanken mit der Zentrale in Utrecht fusionierten. Man müsse dabei aber wissen, dass die Rabobank sehr stark auf eine externe Finanzierung angewiesen sei, so Rothensteiner. "Keiner wird bei uns die 470 Raiffeisenbanken zusammenfusionieren."

In Deutschland wurde um Fusionen bei Genossen lang gestritten. Dort habe nach 30 Jahren die letzte genossenschaftliche Landesbank mit der DZ Bank fusioniert.

Im Zusammenhang mit engeren Landesbanken-Kooperationen bei Raiffeisen in Österreich meinte Rothensteiner, dass bestimmte Funktionen und Dienste schon zusammengefasst worden seien, etwa die Bausparkassen. Da gebe es weitere Möglichkeiten sonder Zahl. Eine Fusion der Raiffeisen-Landesbanken sehe er nicht notwendigerweise. Eine engere Zusammenarbeit schon bald.

Filialen sperrt auch Raiffeisen in Österreich zu. Insgesamt gibt es derzeit rund 2.000 Niederlassungen. Anders als bei der Bank Austria, die ihr Filialnetz in Österreich radikal kürzt, hielte sich die "große Einsparung" bei kleinen Raikas mit Zwei- bis Drei-Mann-Filialen am Land eher in Grenzen, heißt es. Noch dazu, wo die Investitionen nach Umbauten dort schon lang abgeschrieben seien. Wenn Raiffeisen hundert Filialen am Land zusperre, sei der Kosteneffekt in etwa gleich hoch wie wenn die Bank Austria zehn Niederlassungen auflasse, rechnete Rothensteiner vor.

Es gebe auch innovative Rationalisierungsideen: So habe eine Raiffeisenbank fünf Minifilialen geschlossen und statt dessen einen Bus mit Bankomat angeschafft, der mal hier stehe und mal dort.

rf/pro

Weitere Links:

Analysen zu Raiffeisenmehr Analysen

01.08.24 Raiffeisen neutral Deutsche Bank AG
24.05.24 Raiffeisen accumulate Erste Group Bank
05.02.24 Raiffeisen buy Erste Group Bank
10.11.23 Raiffeisen neutral Deutsche Bank AG
06.11.23 Raiffeisen Sell Baader Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Raiffeisen 18,46 1,71% Raiffeisen