05.03.2015 15:42:00
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Vorsichtiger Optimismus vor Ende der Milchquote
Schon 2014 sei die Produktion trotz der Russland-Krise um 4,4 Prozent auf über drei Milliarden Kilogramm gestiegen. Ausschlaggebend für die weitere Entwicklung der Produktionsmenge sei allerdings der Milchpreis. "Im letzten Quartal 2014 sind die Preise etwa deutlich nach unten gegangen, im Jänner haben wir dann gesehen, dass im Vergleich zum Vorjahr weniger Milch angeliefert wurde." Mittlerweile habe sich der Preis aber wieder stabilisiert.
"Wir setzen nicht auf Billig- und Massenprodukte. Der Weg zum Erfolg führt allen voran über die Qualität", betonte auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Hermann Schultes. Österreichische Milch könne mit flächendeckender Gentechnikfreiheit, Regionalität und einem hohen Anteil an Spezialmilchsorten wie Biomilch, Heumilch oder Wiesenmilch punkten. "99 Prozent der heimischen Milch wird in den besten Qualitätskategorien produziert."
Dadurch bieten sich für Österreich auch Chancen im Export. Im Jahr 2014 lag der Exportanteil bei 48 Prozent, zuletzt wurde in 101 Länder geliefert. Zugleich rechnet Schultes mit einer Entspannung am russischen Markt: "Dort herrscht hoher Bedarf an Butter und Käse." Langfristig werde auch das Wachstum der Weltbevölkerung und die hohe Nachfrage in China eine Rolle spielen. Allerdings habe die in Österreich produzierte Menge keinerlei Bedeutung für den Weltmarkt. "Österreich macht kein Geschäft, in dem es die Welt mit Milch überschwemmt, sondern mit Qualität."
Für Schultes übt der Handel zwar ohne Zweifel einen spürbaren Druck auf Produzenten und Verarbeiter aus, Trinkmilch werde aber hierzulande nicht als Lockartikel zu Dumpingpreisen verkauft. "Der Handel ist ein wichtiger Partner, wenn es darum geht, heimische Qualität an den Konsumenten zu bringen", betonte auch Petschar. Qualitätsprogramme wie "Ja! Natürlich" oder "Zurück zum Ursprung" würden stark vom Kunden nachgefragt werden.
Allerdings ortet der VÖM-Präsident auch Herausforderungen. So hätten die zehn größten heimischen Molkereien im Vorjahr nur 0,4 Prozent Ertrag erwirtschaftet - was allerdings auch den hohen Investitionen vor Ende der Milchquoten-Regelung geschuldet sei. Immerhin hätten die Milchverarbeiter in den vergangenen Jahren jeweils rund 100 Mio. Euro in ihre Verarbeitungskapazitäten und Qualitäts- und Hygienestandards investiert.
(Schluss) fn/bn
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