DAX
Prognose erhöht |
12.05.2016 14:15:00
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Vonovia verdient dank Zukäufen kräftig
Für 2016 rechnet der DAX-Konzern nun für das in der Branche viel beachtete operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO 1 - Funds from Operations) mit 720 bis 740 Millionen Euro. Zuletzt hatte der Bochumer Immobilienkonzern jeweils 30 Millionen weniger im Visier gehabt. Für das laufende Jahr plant Unternehmenschef Buch eine Dividende in Höhe von 1,05 Euro je Aktie. Das wären 12 Prozent mehr als 2015. Die Aktie gab bis zum Mittag dennoch um knapp 0,5 Prozent nach und zählte zu den wenigen Verlierern im Leitindex Dax.
ZUKÄUFE BEFLÜGELN
Im ersten Quartal erhöhte sich das operative Ergebnis vor allem dank der jüngsten Zukäufe um 58 Prozent auf 186,3 Millionen Euro. Neben den Zukäufen profitierte Vonovia (ehemals Deutsche Annington) auch von steigenden Mieteinnahmen sowie einem geringeren Leerstand. Zukünftig rechnet das Unternehmen zudem mit niedrigeren Finanzierungskosten aufgrund des tiefen Zinsniveaus. Bereits in den vergangenen vier Jahren habe Vonovia deshalb jährlich 1,8 Millionen Euro je 100 Millionen Euro Finanzverbindlichkeit gespart, erläuterte Buch auf der Hauptversammlung.
Die Mieteinnahmen stiegen in den ersten drei Monaten aufgrund der Zukäufe um fast 50 Prozent auf 392 Millionen Euro. Die Leerstandsquote ging im Vergleich zum Vorjahr zurück. Dies sei eine positive Überraschung, sagte Buch. "Vonovia ist ausvermietet, wir haben eher das Problem, dass wir keine freien Wohnungen haben." Die Aufwendungen für die Instandhaltung und Modernisierung stiegen um mehr als ein Viertel auf gut 125 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss erhöhte sich auf 79,2 Millionen Euro, nach 30,3 Millionen im Vorjahr. Ende März beschäftigte Vonovia rund 6.700 Mitarbeiter.
ANTEIL AN DEUTSCHE WOHNEN STEHT NICHT ZUM VERKAUF
Einschließlich der Ausgaben für die Neubauten will Vonovia weiterhin seine Investitionen im laufenden Jahr auf bis zu 830 Millionen Euro ausbauen. 2015 hatte das Unternehmen in Modernisierungen und Instandhaltungen rund 686 Millionen Euro investiert. Mit sanierten Wohnungen können Vermieter in der Regel auch die Mieten anheben. Vonovia verfügt über bundesweit rund 344.000 Wohnungen mit regionalen Schwerpunkten in Nordrhein-Westfalen (110.000 Wohnungen), Sachsen (45.000) und Baden-Württemberg (35.000).
2015 war das seit September unter dem neuen Namen Vonovia (vormals Deutsche Annington) firmierende Unternehmen dank der Übernahmen von Gagfah und Südewo kräftig gewachsen. Eine Offerte für eine feindliche Übernahme der Deutsche Wohnen war dagegen gescheitert. Seit dem Übernahmeversuch hält Vonovia knapp 5 Prozent an dem Konkurrenten. "Den Anteil stellen wir nicht zum Verkauf", sagte Finanzchef Stefan Kirsten.
KEIN RISIKO EINER IMMOBILIENBLASE
Auch zukünftig will Vonovia über den Kauf von Wohnungen wachsen. "Wir bekommen konstant größere Wohnungsbestände angeboten", sagte Buch. Es gebe zwar keine Änderungen am Angebot von Wohnungen, aber die Preise seien gestiegen. Insgesamt geht er davon aus, dass in den kommenden Jahren rund zwei Millionen Wohnungen aus größeren Beständen den Besitzer wechseln werden. Das Risiko einer Immobilienblase in Deutschland sieht Buch aber derzeit nicht. Eine Expansion in das europäische Ausland schloss er momentan aus. Dies gelte "mit der Betonung auf noch nicht", fügte er hinzu.
Neben dem Kauf von Wohnungen setzt der Chef von Deutschlands größtem Wohnungskonzern auch auf den Ausbau von Zusatzleistungen rund um das Thema Wohnen. Gedacht wird etwa an die Vermarktung eines Kabelanschlusses oder die Mitvermietung einer Küche. "Die Wachstumsraten bei Dienstleistungen sind sehr hoch", sagte Buch. Vonovia hatte Anfang des Jahres zwei Hausverwaltungsgesellschaften gekauft.
mne/heBOCHUM (dpa-AFX)
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