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Marke VW schwach 13.03.2014 10:06:33

Volumenmarken bremsen Volkswagen im Jahr 2013

Dass Europas größter Autobauer den operativen Gewinn 2013 nicht deutlicher steigern konnte, lag vor allem an der schwachen Entwicklung bei der Stammmarke VW sowie bei Töchtern wie Skoda und Seat, wie aus der Bilanz der Wolfsburger hervorgeht. Bei den vorsichtigen Zielen für 2014 sieht Vorstandschef Martin Winterkorn noch Luft nach oben.

   Jahreszahlen für den Konzern hatte VW bereits im Februar veröffentlicht. Mit den Verkäufen stieg der Gesamtumsatz 2013 um gut 2 Prozent auf etwa 197 Milliarden Euro. Der operative Gewinn legte auf rund 11,7 von 11,5 Milliarden Euro zu. Vor und nach Steuern brachen die Erträge dagegen jeweils um mehr als die Hälfte auf rund 12,4 beziehungsweise 9,1 Milliarden Euro ein, da milliardenschwere Bewertungseffekte im Zusammenhang mit der Porsche-Übernahme die Ergebnisse 2012 künstlich aufgebläht hatten.

   Den Anstieg beim operativen Gewinn hat VW vor allem der Marke Porsche zu verdanken. Im vergangenen Jahr legte der Umsatz des Sportwagenherstellers deutlich auf über 14 Milliarden Euro zu. Zum Gewinn trugen die Zuffenhausener knapp 2,6 Milliarden Euro bei. Das entspricht mehr als dem Zweieinhalbfachen des Vorjahres, wobei Porsche erst seit August 2012 voll in VWs Bilanz konsolidiert wird.

   Auch die Geschäfte der anderen Oberklassemarken wie Audi oder Bentley liefen weiter gut; die Umsätze legten zu und die Gewinne blieben zumindest weitgehend stabil oder stiegen sogar an. Ungleich schwerer hatten es 2013 dagegen die Marken, die vor allem den Massenmarkt bedienen. So schrumpften beispielsweise die Einnahmen der Stammmarke VW von knapp 104 Milliarden Euro auf gut 99 Milliarden Euro, der operative Gewinn sank um rund 750 Millionen auf rund 2,9 Milliarden Euro. Auch bei Skoda sackte der Ertrag deutlich auf 522 Millionen von 712 Millionen Euro ab. Die spanische Marke Seat schrieb 2013 mit einem nahezu unveränderten Verlust von 152 Millionen Euro erneut tiefrote Zahlen.

   Auch andere Volumenhersteller tun sich angesichts des kriselnden europäischen Automobilmarktes nach wie vor schwer, weshalb sich VW mit den Jahreszahlen im internationalen Vergleich einmal mehr gut schlug. PSA Peugeot-Citroen beispielsweise schrieb im vergangenen Jahr erneut rote Zahlen, auch wenn das Minus schrumpfte. Und General Motors musste aufgrund von Schwierigkeiten in Europa und Südamerika einen Rückgang des operativen Gewinns um etwa zehn Prozent auf knapp 8 Milliarden US-Dollar hinnehmen.

   "Der Volkswagen-Konzern hat sich unter schwierigen Rahmenbedingungen in sehr guter Form präsentiert", sagte Vorstandschef Martin Winterkorn mit Blick auf das zurückliegende Geschäftsjahr. "Das Autojahr 2013 war gerade für die europäischen Autobauer extrem anspruchsvoll."

   Die erst unlängst ausgegebene Prognose für 2014 bekräftigte VW. Aufgrund des weiter schwierigen Marktumfelds und des hartes Wettbewerbs bleiben die Niedersachsen zurückhaltend und rechnen mit einem moderaten Plus bei den Auslieferungen. Der Umsatz soll sich in einer Bandbreite von 3 Prozent um den Vorjahreswert bewegen. Bei der operativen Rendite erwartet VW einen Wert von 5,5 bis 6,5 Prozent, nach 5,9 Prozent im Jahr 2013.

   2014 werde eine "besonders anspruchsvolle" Etappe, sagte Winterkorn. Es gebe anhaltend hohe Risiken für die Weltwirtschaft, beispielsweise der zunehmende Gegenwind in einigen Schwellenländern. VW wahre daher unverändert die Kosten- und Investitionsdisziplin. "Angesichts der beschriebenen Unsicherheiten fällt unsere Prognose vorsichtig aus", sagte Winterkorn. Es scheint deshalb noch Luft nach oben zu geben: "Der Volkswagen-Konzern hat sich noch nie damit begnügt, nur das Minimalergebnis zu erreichen".

   Beim Absatz könnte VW 2014 erstmals die Marke von 10 Millionen Verkäufen knacken, wie der Manager in Aussicht stellte: "Die Chancen stehen gut". Eigentlich hatten die Niedersachsen das Ziel erst 2018 für erreichbar gehalten. Dank großer Zuwächse in China lieferte VW allerdings bereits im vergangenen Jahr 9,73 Millionen Fahrzeuge an die Kunden in aller Welt aus - ein Plus von rund 5 Prozent.

   Der Jahresauftakt ist VW gelungen: Im Januar und Februar legten die Verkäufe von Autos und leichten Nutzfahrzeugen um 4,7 Prozent auf knapp 1,47 Millionen zu. "Wir haben einen ordentlichen Start ins Jahr 2014 hingelegt", sagte Winterkorn.

   Im vergangenen Jahr hatte Volkswagen mit dem Absatz General Motors überholt. Branchenprimus ist aktuell nach wie vor Toyota. Die Japaner schrappten im vergangenen Jahr knapp am Kunststück vorbei, als erster Autobauer überhaupt die magische Marke von 10 Millionen Verkäufen zu überspringen. Bis spätestens 2018 will VW auch an Toyota vorbeigezogen sein.

   DJG/ncs/jhe

   Dow Jones Newswires

Von Nico Schmidt

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