12.01.2015 06:38:32

Volkswagen will mit weiterem SUV Schwäche in den USA überwinden

   Von Hendrik Varnholt

   DETROIT--Volkswagen sucht den Wagen für Amerikas Volk: Der Wolfsburger Autohersteller plant, die schon angekündigte Geländelimousine mit dem vorläufigen Namen "CrossBlue" in den USA auch in einer kleineren Fünf-Sitzer-Variante anzubieten. Die Studie eines solchen hybrid-angetriebenen "Cross Coupé GTE" zeigt VW auf der am Montag in Detroit beginnenden North American International Auto Show (NAIAS).

   Volkswagen plane "die größte SUV-Offensive in seiner Markengeschichte", sagte Konzernchef Martin Winterkorn schon am Vorabend (Ortszeit) des Messebeginns vor Journalisten in Detroit. Volkswagen will mit großen und dennoch vergleichsweise günstigen SUV-Modellen den Absatzschwund seiner Kernmarke in Nordamerika aufhalten.

   Im vergangenen Jahr hat die deutsche Massenmarke den Geschmack vieler amerikanischer Autokäufer verfehlt: Volkswagen verkaufte in den USA mit 366.970 Fahrzeugen rund 10 Prozent weniger Autos mit dem VW-Emblem als ein Jahr zuvor, obwohl der US-Markt nach Analystenschätzungen insgesamt um rund 6 Prozent wuchs. Bis zum Jahr 2012 war auch Volkswagen in den USA jahrelang schnell gewachsen. Damals überzeugte die Marke viele Käufer zum Beispiel mit einer neuen Variante des Passat.

   Im Segment der Sports Utility Vehicle (SUV) bieten die Wolfsburger für amerikanische Kunden aber offenkundig zu wenig. Dabei wächst die Nachfrage nach den Modellen stark. Nach Daten von Morgan Stanley haben nordamerikanische Kunden zwischen Januar und November 2014 rund 12 Prozent mehr große SUV gekauft als ein Jahr zuvor. Als einen Grund dafür nennen Analysten die derzeit auch in den USA vergleichsweise niedrigen Kraftstoffpreise.

   Volkswagen allerdings will nicht nur mit neuen SUV-Modellen auf amerikanische Kunden zugehen. Der US-Chef des Konzerns, Michael Horn, kündigte in Detroit abermals auch an, die Fahrzeuge für den US-Markt künftig häufiger zu überarbeiten. Die Verkürzung des Produktlebensyklus von bislang rund sieben auf fünf Jahre hätten amerikanische Händler als wichtigen Schritt begrüßt, sagte er. Amerikanische Autofahrer sind häufigere Facelifts gewohnt als etwa die Kunden in Deutschland.

   Schon im vergangenen Jahr hatte Konzernchef Winterkorn angekündigt, das Werk im amerikanischen Chattanooga auszubauen und dort vom Ende des Jahres 2016 an den Siebensitzer "CrossBlue" zu bauen. Volkswagen investiert dazu rund 643 Millionen Euro, unter anderem in ein Entwicklungszentrum an der Produktionsstätte in Chattanooga. Der Entwicklungsstandort werde Volkswagen "viel mehr Marktnähe" bringen, sagte Horn am Sonntag.

   Damit will Volkswagen die jährliche Verkaufszahl der eigenen Kernmarke in den USA bis zum Jahr 2018 nach früheren Angaben auf rund 800.000 verdoppeln. "Wir bekennen uns vollständig zum US-Markt", sagte VW-Chef Winterkorn nun in Detroit. Zusammen mit den Schwestermarken Audi und Porsche will der Volkswagen-Konzern in rund drei Jahren sogar etwa 1 Million Autos verkaufen, wie Winterkorn bestätigte.

   Audi und Porsche sind derzeit in den USA wesentlich erfolgreicher als die Massenmarke VW. Dank des Erfolgs der Premiummarken schrumpfte die Auslieferungszahl des Gesamtkonzerns in den USA im Jahr 2014 nur um 2 Prozent auf 599.700 Fahrzeuge. Weltweit verkaufte der VW-Konzern im vergangenen Jahr mit 10,14 Millionen Fahrzeugen vor allem wegen des Wachstums in China 4,2 Prozent mehr Autos und Lastwagen als im Vorjahr - und damit so viele Fahrzeuge wie noch nie. Die Marke von weltweit 10 Millionen verkauften Autos hatte das Unternehmen zunächst für das Jahr 2018 angepeilt. "Wir haben es vier Jahre früher geschafft, trotz Gegenwind", sagte Winterkorn.

   Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com

   DJG/hev/jhe

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   January 12, 2015 00:07 ET (05:07 GMT)

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