20.07.2016 13:11:40
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Volkswagen schlägt sich trotz Abgaskrise gut - Anleger jubeln
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngsten Geschäftszahlen des unter dem Dieselskandal ächzenden Autobauers Volkswagen haben dessen Aktionäre am Mittwoch aufatmen lassen. Analyst Michael Punzet von der DZ Bank sprach in einer ersten Reaktion von einer überraschend starken operativen Entwicklung. Die Vorzugsaktien der Wolfsburger schnellten denn auch um 6,53 Prozent auf 124,05 Euro nach oben. Damit überflügelten sie in einem freundlichen Gesamtmarkt an der DAX-Spitze sogar die Papiere des Software-Konzerns SAP. Dessen Geschäfte liefen zuletzt ebenfalls besser als gedacht.
Bei Volkswagen der sank der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Halbjahr zwar deutlich auf 5,3 Milliarden Euro. Hier spielten aber negative Sondereinflüsse vor allem wegen "rechtlicher Risiken, die im Wesentlichen auf Nordamerika entfallen" ein Rolle. Ohne Sondereinflüsse wäre der operative Gewinn um gut 7 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro geklettert.
ANALYST: EFFIZIENZPROGRAMME SCHEINEN ZU WIRKEN
Trotz der Dieselaffäre habe VW im zweiten Quartal stark abgeschnitten, schrieb Analyst Punzet weiter. Nach all den Diskussionen über eine fehlende Wirkung der Effizienzprogramme vergangener Jahre scheine der Autobauer sie nun doch aufzuzeigen. Der Experte verwies aber auch darauf, dass es ohne weitere Details zunächst schwierig sei, die Qualität der Ergebnisse zu beurteilen.
Vor allem die VW-Kernmarke erholte sich laut Unternehmensangaben zuletzt wider. Gründe dafür seien unter anderem die saisonale Nachfrage, eine Erholung des Automarktes in Europa sowie die Wiederbelebung des Großkundengeschäfts.
'ERLEICHTERUNG NACH ZULETZT VERMEHRT NEGATIVEN NACHRICHTEN'
Ein Händler hob diese Erholung aufgrund deren großer Bedeutung für den Konzern als besonders wichtig hervor. Nachdem zuletzt wieder vermehrt negative Nachrichten die Schlagzeilen bestimmt hätten, sorge das bei den Investoren für Erleichterung, sagte der Börsianer. So litten Autowerte unter Befürchtungen in puncto einer Absatzdelle in Großbritannien nach dem Brexit-Votum. Zudem wollten jüngst mehrere US-Bundesstaaten trotz des ausgehandelten Milliardenvergleichs in den USA eine weitere Klage gegen VW auf den Weg bringen.
Der VW-Kurs war Anfang Juli unter 104 Euro gefallen, nachdem die Papiere getrieben von der Hoffnung auf eine baldige Lösung im Abgasskandal insbesondere in den USA sich Ende Mai noch bis auf mehr als 139 Euro erholt hatten. Vor dem Hochkochen der Affäre um manipulierte Abgastests im vergangenen September hatten die Aktien noch mehr als 160 Euro gekostet./mis/zb

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