08.10.2015 17:18:46

Volkswagen muss Autos auch in den USA umbauen

   Von Hendrik Varnholt

   FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen wird auch in den USA an vielen von den Abgasmanipulationen betroffenen Fahrzeugen Hardware-Umbauten vornehmen müssen. Das sagte Volkswagens US-Chef Michael Horn am Donnerstag bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des amerikanischen Kongresses in Washington. Rund 430.000 in den USA verkaufte Fahrzeuge mit Dieselmotor ließen sich nicht allein durch Software-Veränderungen an die gesetzlichen Bestimmungen anpassen, sagte Horn.

   Die Software zur Manipulation von Abgaswerten ist nach Volkswagen-Angaben in rund 500.000 in den USA verkauften Fahrzeugen installiert. Bislang war offen, ob der Autohersteller die Autos nur zu einem Software-Update oder auch für Hardware-Umbauten in die Werkstätten zurückrufen muss. Horn sagte vor dem US-Kongress nun, bei der ersten Generation der betroffenen Fahrzeuge seien auch Hardware-Anpassungen nötig.

   Fest stand schon zuvor, dass Volkswagen an Autos außerhalb der USA Hardware-Umbauten vornehmen muss: Fahrzeuge mit 1,2- und 1,6-Liter-Motoren erhielten voraussichtlich eine neue Hochdruckeinspritzpumpe, sagte ein Volkswagen-Sprecher. In den USA allerdings hat der Autokonzern nur Autos mit 2,0-Liter-Dieselmotoren verkauft. Diese lassen sich nach den Worten des Sprechers an die gesetzlichen Vorgaben in vielen Regionen der Welt allein durch ein Software-Update anpassen. In den USA allerdings gelten für den Stickoxid-Ausstoß besonders scharfe Vorgaben.

   Für die Umbauten an den Fahrzeugen in den USA kommen nach der Kongress-Aussage von Horn zwei Möglichkeiten in Betracht: Die Autos könnten entweder einen neuen Tank für eine Harnstofflösung erhalten. Mit der Flüssigkeit lassen sich Abgase so nachbehandeln, dass sie weniger Stickoxid enthalten. Laut Horn kann stattdessen aber auch ein Stickoxid-Katalysator eingebaut werden.

   Volkswagens USA-Chef beteuerte vor dem US-Kongress auch, erst kurz vor der Veröffentlichung durch die amerikanische Umweltbehörde EPA von den Softwaremanipulationen erfahren zu haben. Er habe davon zum ersten Mal kurz vor dem 3. September gehört, sagte Horn. Die EPA gab am 18. September bekannt, dass sie Volkswagen verdächtigt, den Schadstoffausstoß in Testsituationen manipuliert zu haben.

   Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com

   DJG/hev/mgo

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   October 08, 2015 11:15 ET (15:15 GMT)

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