Übernahmekampf in Brasilien |
28.08.2014 15:50:00
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Vivendi will GVT an Telefonica verkaufen
Am Aktienmarkt sorgte das Bieterrennen für Bewegung: Am frühen Nachmittag legten Telecom Italia um über zwei Prozent zu. Telefonica Aktien verloren leicht, ebenso wie die Titel von Vivendi.
ANGEBOTSDETAILS
Das französische Medienunternehmen Vivendi kündigte am Donnerstagnachtmittag an, exklusiv mit den Spaniern über den Verkauf der südamerikanischen Tochter verhandeln zu wollen. Das spanische Angebot sei attraktiver, es sei mit einem Buchgewinn von mehr als drei Milliarden Euro zu rechnen, hieß es. Telefonica bietet 7,45 Milliarden Euro, Telecom Italia wollte 450 Millionen Euro weniger auf den Tisch legen.
Die Italiener wollten Vivendi auch mit einer weltweiten Allianz locken. Zudem sollte es 1,7 Milliarden Euro in bar geben und einen Anteil an Telecom Italia. Die eigene brasilianische Tochter Tim sollte mit GVT verschmolzen werden. Am Ende soll Vivendi an der neuen Firma in Brasilien beteiligt sein. Die Spanier wiederum legten deutlich mehr Bargeld auf den Tisch: 4,66 Milliarden Euro. Dazu stand noch eine Beteiligung an Telefonica Brazil sowie Kooperationen in verschiedenen Märkten im Raum.
KOMPLIZIERTE NEUORDNUNG IN BRASILIEN
Kompliziert ist eine mögliche Neuordnung des brasilianischen Telekommarktes in vielfacher Hinsicht. Telefonica ist Großaktionär bei den Italienern. In der Holding-Gesellschaft Telco SpA hält Telefonica zusammen mit dem Versicherer Generali und den Banken Intesa Sanpaolo sowie Mediobanca gut 22 Prozent an Telecom Italia.
Um den Wettbewerbshütern entgegenzukommen, will Telefonica daher aus der Beteiligung an Telecom Italia aussteigen. Telefonica ist der größte Mobilfunkanbieter in Brasilien - die Italiener sind mit der eigenen Tochter Tim Brasil die Nummer zwei im Land. In der jüngeren Vergangenheit war die Marktmacht von Telefonica daher von den Behörden scharf kritisiert worden.
VIVENDI-UMSATZ VOM STARKEN EURO BELASTET
Vivendi befindet sich in einem tiefgreifenden Umbau und verkauft seit längerem seine Telekom-Geschäfte - zuletzt den französischen Mobilfunker SFR und die marokkanische Maroc Telecom. Am Nachmittag legten die Franzosen auch ihre Halbjahresbilanz vor. Wegen des starken Euro war der Umsatz um 3,5 Prozent gesunken, der Gewinn sprang hingegen nach oben.
/enl/stb
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