Atom-Entsorgungs-Finanzpakt 22.02.2016 14:59:41

Versorger E.ON und RWE erholen sich

Händler sprachen von einer Erholungsbewegung, die zudem begünstigt werde von Spekulationen über die Details des Atomausstiegs.

Um die Mittagszeit waren die Papiere von E.ON Favorit im sehr festen DAX mit einem Aufschlag von 5,50 Prozent auf 8,958 Euro. Damit machten sie ihre Verluste vom Freitag wett. Ebenso erging es den Anteilsscheinen des Essener Konkurreten RWE, die um 4,71 Prozent auf 10,780 Euro stiegen.

Die von der Regierung eingesetzte Expertenkommission will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur den Stromkonzernen eine Art "Atom-Entsorgungs-Finanzpakt" vorschlagen. Danach blieben die Unternehmen für den Rückbau der Atommeiler sowie die Atommüll-Behälter verantwortlich - bei voller Nachhaftung. Der Staat würde die End- und Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente übernehmen und dafür einen von den Konzernen finanzierten Fonds auflegen. Das Risiko möglicher Mehrkosten für die Endlagerung übernimmt dem Vernehmen nach "ab einem gewissen Zeitpunkt" jedoch der Staat.

Die Papiere der deutschen Versorger werden seit der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 von Unsicherheiten rund um das Thema Energiewende belastet. Damals waren etwa die Laufzeitverlängerungen für deutsche Atomkraftwerke von der Bundesregierung zurückgenommen worden, während die Atomsteuer blieb. Außerdem sanken durch den wachsenden Anteil der Erneuerbaren Energien in Europa die Großhandelspreise für Strom erheblich.

In der Folge gerieten die Aktien von Eon und RWE zunehmend in einen Abwärtssog. Mitte September 2015 erreichte der Eon-Titel schließllich ein Rekordtief bei 7,076 Euro, das RWE-Papier sank auf ein Rekordtief bei 9,126 Euro. Die Erholung geht seither nur mühsam voran.

Händler nannten es nun eine erleichternde Nachricht für die Versorger, dass deren Milliarden-Risiken beim Atomausstieg begrenzt und falls nötig von den Steuerzahlern getragen werden sollen. "Zwar sollen die Stromkonzerne bei der Entsorgung der Altlasten in die Pflicht genommen werden, ein daraus möglicherweise entstehendes Insolvenzrisiko aber ausgeschlossen werden", konkretisierte einer der Händler.

Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner sagte zudem: "Aktuell sind defensive Werte Trumpf, weshalb die Versorgerwerte heute überproportional profitieren." Er hält außerdem die Verluste der letzten Zeit für "teilweise übertrieben."/ck/das

FRANKFURT (dpa-AFX)

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